Charly Hübner über Wendepunkt in seiner Karriere: "Ich mach das!"
Hamburg - Am Donnerstag hat das Warten für Charly Hübner (50) endlich ein Ende: Sein Regiedebüt "Sophia, der Tod und ich" kommt gut sieben Jahre nach der ersten Idee für den Film endlich in die Kinos. TAG24 hat mit ihm über seinen großen Tag gesprochen.
Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thees Uhlmann (49, Tomte). Dieser erschien bereits 2015. Auch Charly Hübner hatte das Buch wenig später zu Hause liegen.
Doch erst im Dezember warf er einen ersten Blick hinein, nachdem ihn eine Nachfrage erreicht hatte, ob er den Roman selbst verfilmen wolle. "Über Weihnachten habe ich es gelesen und am 3. Januar angerufen und gesagt: 'Ich mach das!'", so Hübner im Gespräch mit TAG24.
Zu dem Zeitpunkt habe er zwar noch keine Idee gehabt, wie er das Projekt richtig angehen könnte, doch er wusste, dass es für ihn der richtige Zeitpunkt war: Endlich würde er einmal selbst hinter der Kamera stehen. "Und dann hat es noch so lange gedauert!", erinnert er sich.
Immerhin sei es nicht einfach gewesen eine Finanzierung für einen Film zu bekommen, in dem es um den Tod gehe und auch die Arbeit an dem Drehbuch habe sich in die Länge gezogen.
Dennoch - auch nach so vielen Jahren des Wartens gehöre der Stoff von Thees Uhlmann nun unbedingt immer noch auf die Leinwand: "Weil der Tod ist immer da. In aller unserer Leben. Und dass Thees diese Idee hatte, dass so ironisch aufzuarbeiten und dabei an so eine Melancholie heranzukommen - an so eine Angst, so eine Sorge. Das ist schon ein Lebensthema. Und deshalb ist die Geschichte immer aktuell. Ob der Film es auch ist, das wissen wir nicht - das wissen wir erst in zwanzig Jahren, aber die Geschichte ist immer aktuell!"
Er selbst habe schon immer mit dem Gedanken gespielt, Regisseur zu werden. "Es war eher die Frage: Was setze ich als Erstes durch? Und bei mir war es eben die Schauspielerei und alles andere blieb liegen", sagt Hübner.
Wird es noch weitere Regie-Projekte von Charly Hübner geben?
Doch dann sei die innere Unruhe in ihm immer stärker geworden. "Heute Abend kann ich sagen: Gott sei Dank!", so Hübner sichtlich erleichtert bei der Hamburg-Premiere seines Films.
"Ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass ich danach sage: Ok. Das ist interessant, aber ich mach's nicht noch mal. Aber ich habe leider Gottes Blut geleckt", verriet er im Interview weiter.
Tatsächlich gebe es da auch schon so einige mehr oder weniger konkrete Ideen. "Jetzt ist man in unserer Welt ja abergläubisch, sodass man seine Ideen nicht ausspricht. Aber es gibt so fünf oder sechs und wir gucken jetzt einfach, was als Nächstes kommt - und wo der Taler herkommt. Es geht ja immer um Taler", sagt Hübner.
Und könnte es bei seiner nächsten Regiearbeit vielleicht auch in eine ganz andere Richtung gehen? "Ja natürlich! Ob Krimi oder Epos. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass ich als Nächstes nicht wieder eine Komödie mache."
"Sophia, der Tod und ich" läuft von Donnerstag, 31. August, an bundesweit in den deutschen Kinos.
Titelfoto: TAG24/Franziska Rentzsch