Tränen bei "ranNFL"-Abschied auf ProSieben: "Die beste Fernsehzeit, die ich jemals hatte"

Unterföhring - Als vor acht Jahren zum ersten Mal regelmäßig die National Football League (NFL) im deutschsprachigen Free-TV Woche für Woche übertragen wurde, glich das Ganze einer kleinen Spielwiese von Kumpels, die gemeinsam Fernsehen machen wollen.

Moderator Jan Stecker (63, l.) und Netman Christoph "Icke" Dommisch (36) zeigten sich dankbar für die Reise, zu der sie "ranNFL" mitgenommen hatte. (Archiv)
Moderator Jan Stecker (63, l.) und Netman Christoph "Icke" Dommisch (36) zeigten sich dankbar für die Reise, zu der sie "ranNFL" mitgenommen hatte. (Archiv)  © TAG24/Marco Schimpfhauser

Auf einem Spartensender (ProSieben Maxx) saßen zwei Moderatoren, die gefühlt nicht so recht wussten, ob sie jetzt zu 100 oder zu 100.000 Menschen sprechen.

Rechts davon so ein komischer Typ mit langen Haaren - und der laß unsere Tweets vor. Moment, er macht was? Ich kann ins Fernsehen kommen? Okay, cool.

Zu jedem Werbebreak wurde uns monatelang Ray Garveys Song "Armour" um die Ohren geschmettert. Alles schien anfangs, als ob jeder gerade der Neuling in der Klasse wäre. Aber es funktionierte irgendwie auf sympathische Art.

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Zwischen "Say what you want to say"-Geträller und "Smaaaavaaaaa"-Geschrei als gefühlt einzigem Werbepartner entstand über die Jahre ein Quoten-Magnet, der den Markt für die NFL in Deutschland um ein Vielfaches erweiterte. Acht Jahre lang - bis zum Super Bowl zwischen den Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles.

Ab der kommenden Saison liegen die Übertragungsrechte für die NFL bei der Konkurrenz. Entsprechend emotional war der Abschied am "Super Sunday" in der Nacht auf Montag.

Schon bei der Pre-Show live aus dem Audi-Dome auf ProSieben Maxx überschlugen sich Fans und Akteure mit gegenseitigen Dankes-Bekundungen.

Nach einer so langen Zeit, fiel der Abschied entsprechend schwer

Heimliche Ankündigung? "Man sieht sich immer zweimal im Leben"

Prägten die NFL-Entwicklung in Deutschland mit: Björn Werner, Christoph "Icke" Dommisch, Jonas Friedrich, Patrick Esume, Roman Motzkus, Carsten Spengemann, Jan Stecker, Uwe Morawe und Mattis Oberbach (v.l.).
Prägten die NFL-Entwicklung in Deutschland mit: Björn Werner, Christoph "Icke" Dommisch, Jonas Friedrich, Patrick Esume, Roman Motzkus, Carsten Spengemann, Jan Stecker, Uwe Morawe und Mattis Oberbach (v.l.).  © ProSieben / Benjamin Kis

Moderator Carsten Spengemann (50) heizte erneut die Gerüchte um seinen Wechsel zu RTL an, als er zum Abschied in die Kamera sagte: "Vielleicht sieht man sich irgendwo anders ja mal wieder".

Stunden später, als die Kansas City Chiefs das weltberühmte Finale gegen die Philadelphia Eagles gewonnen haben, wurde es jedoch besonders emotional.

"Seid nicht traurig, dass es vorbei ist. Seid happy, dass wir es erleben durften", versuchte Patrick "Coach" Esume (49) - in der letzten Schalte zu den Moderatoren - nach dem Spiel die Stimmung oben zu halten.

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"Ich möchte nur hinzufügen, dass ich jeden, der in dieser Show dabei war, liebe", zeigte sich Jan Stecker (63) zutiefst dankbar für die letzten Jahre: "Es war die beste Fernsehzeit, die ich jemals hatte."

Am härtesten wurde jedoch Christoph „Icke“ Dommisch (36) von seinen Gefühlen gepackt: "Ich kann nur Danke sagen", so der "Netman" der Show, der vergeblich gegen Tränen ankämpfte.

Die "ranNFL"-Reise ging mit Frank Sinatra zu Ende

"Viele Menschen haben hier mein Leben verändert", sagte er und fügte an: "Das waren acht wirklich wunder-wunder-wundervolle Jahre." Doch auch er scheint zuversichtlich: "Man sieht sich immer zweimal im Leben", kündigte er an. Was er damit meinte, bleibt vorerst wohl noch sein Geheimnis.

Zu Frank Sinatras "My Way" wurde dann abschließend noch einmal ein Zusammenschnitt mit Highlights aus den letzten Jahren gezeigt. Damit ging die Reise von ranNFL zu Ende.

Aber wer weiß: Vielleicht heißt es in fünf Jahren, wenn die Übertragungsrechte neu verhandelt werden am Ende ja doch wieder: (American) Football's coming home.

Titelfoto: ProSieben / Benjamin Kis

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