"Die Discounter"-Star: "Muss mich teilweise überwinden, so ein hirnverbranntes Zeug zu spielen!"
Berlin/Hamburg – Schon seit mehr als zwei Jahren überzeugt die Mockumentary "Die Discounter" mit einem hohen Impro-Anteil und Humor im Stil von Serien wie "Jerks" und "The Office" die Zuschauer und auch die am heutigen Mittwoch startende dritte Staffel wird die Fans der Serie nicht enttäuschen.
Trotz eines Umzugs in eine andere Filiale bleibt das altbekannte Chaos in und außerhalb des "Kolinski"-Teams das alte und sorgt auch wieder für zahlreiche Fremdscham-Momente.
Selbst Peter-Darsteller Ludger Bökelmann (22) kann seine eigene Rolle manchmal nur schwer ertragen, wie der Berliner im TAG24-Interview verrät.
TAG24: Ludger, Deine Rolle ist manchmal –zumindest für mich als Zuschauerin – schwer erträglich und kämpft gerade auch in der dritten Staffel mit Aggressionsproblemen. Was ist die größte Herausforderung so einen Charakter zu verkörpern und schafft man es trotzdem, diesen lieb zu gewinnen?
Ludger: Die größte Herausforderung so einen Charakter wie Peter zu spielen liegt für mich darin, zu versuchen zwischen dem total grenzwertigen und ekelhaften Verhalten, welches er an den Tag legt, Momente zu finden in denen man vielleicht denkt: "Ah, guck mal, der hat ja auch eine ganz andere Seite".
Aber sonst muss ich mich teilweise auch schon beim generellen Spielen der Rolle überwinden, so ein hirnverbranntes Zeug überhaupt zu spielen.
Ich muss sagen, Peter liebzugewinnen fällt mir meistens ziemlich schwer, außer in seinen ruhigen und zerbrechlichen Momenten, die er natürlich auch hat und welche in einem angenehmen Kontrast zu seinem doch meist nicht aushaltbaren Verhalten stehen.
Ludger Bökelmann über Liebesszenen bei "Die Discounter": "Wir legen Tabus fest!"
TAG24: Flora und Peter kommen sich in der dritten Staffel sehr nah. Ihr spielt mit einem hohen Impro-Anteil, wie muss man sich das dann bei Liebesszenen vorstellen? Das sind ja oft die geskriptesten in einer Produktion.
Ludger: Auch bei diesen Szenen versuchen wir den Impro-Anteil weiterhin hochzuhalten – die Szenen sind kaum geskriptet. Allerdings ist beiden Schauspielern dabei bewusst, das es in diesen Szenen zum Beispiel zu einem Kuss kommen könnte. Vor Beginn der Szene werden beide Schauspieler nach ihrem Einverständnis und ihrem Wohlbefinden gefragt.
Zusätzlich legt man noch Tabus fest, also bestimmte Handlungen, die man bei seinem Gegenüber nicht machen darf. Und erst wenn alles für die entsprechenden Darsteller zufriedenstellend ist, kann man die Szene drehen.
TAG24: Hast du ein Lieblingsmoment in der dritten Staffel, der vielleicht nicht zu viel verrät?
Ludger: Mein persönlicher Lieblingsmoment ist der erneute Auftritt von Peters großem Bruder, welcher von Oskar Bökelmann gespielt wird - also meinem echten großen Bruder. Diese Szene ist wahrscheinlich eher für mich ein Highlight und weniger für den Zuschauer, aber ich habe es sehr genossen, mit meinem großen Bruder zusammen vor der Kamera zu stehen.
"Die Discounter": Wird es eine vierte Staffel geben? Das sagt der Peter-Darsteller
TAG24: Hat sich Deine Einstellung oder auch Dein Einkaufsverhalten in Discountern/Supermärkten durch Deine Rolle verändert bzw. achtest Du auf irgendetwas mehr?
Ludger: Nein, meine Einstellung oder mein Einkaufsverhalten haben sich tatsächlich nicht geändert. Das Einzige, was ich immer nur wieder sehr sympathisch finde und was mich jedes Mal freut ist, wenn man im Supermarkt von Mitarbeitern erkannt wird und diese einem erzählen, wie es bei ihnen im Markt drunter und drüber gehen würde - genau wie in unserer fiktiven Supermarktkette.
TAG24: Kannst Du schon etwas über die vierte Staffel verraten? Die letzte Folge lässt ja erahnen, dass viele neue Probleme auf das Kolinski-Team zukommen werden.
Ludger: Leider kann ich noch gar nichts verraten - muss ja für alle spannend bleiben. Es wird auf jeden Fall wieder sehr lustig und sehenswert! So viel ist klar!
TAG24: Du bist von Anfang an bei "Die Discounter" dabei. Was macht die Serie für Dich persönlich so besonders und was denkst Du, ist es, was die Serie so erfolgreich macht?
Ludger: Was für mich die Serie persönlich so besonders macht, ist unser Ensemble und das komplette Team. Wir verstehen uns untereinander alle extrem gut und sind schon seit Beginn der ersten Staffel ein eingeschweißter Haufen. Ich denke, das ist auch das, was die Serie am Ende so erfolgreich macht, weil man als Zuschauer einfach merkt, dass wir viel Spaß beim Spielen haben und es durch den hohen Impro-Anteil sehr ehrlich und natürlich wirkt.
Die dritte Staffel von "Die Discounter" läuft ab dem heutigen Mittwoch (22. November) mit zehn neuen Folgen bei Amazon Prime Video.
Titelfoto: Prime Video_Johannes Fielers_Pyjama Pictures