Wasserstoff statt Diesel: Schweizer Unternehmen testet neues Fahrzeug in Thüringen

Berlin/Erfurt - Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler will ein neues Wasserstofffahrzeug in Thüringen testen.

Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler hat bereits Batteriezüge produziert. Nun soll ein Wasserstofffahrzeug getestet werden. (Symbolfoto)
Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler hat bereits Batteriezüge produziert. Nun soll ein Wasserstofffahrzeug getestet werden. (Symbolfoto)  © Bernd Wüstneck/dpa

Mit dem Thüringer Infrastrukturministerium und der Erfurter Bahn sei dafür eine Absichtserklärung auf der InnoTrans in Berlin unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Vorgesehen sei der Einsatz eines Wasserstoff-Prototyps von Stadler als Pilotprojekt.

Das Fahrzeug solle eher in bergigem Gelände unterwegs sein, hieß es. Eine genaue Strecke stehe aber noch nicht fest. Die drei Partner streben eine Projektpartnerschaft in den nächsten Monaten an, in der die Details und die Voraussetzung für den Start des Projekts vereinbart werden.

Das Pilotprojekt mit Fahrgästen soll nach den Angaben voraussichtlich ab Mitte 2026 auf oberleitungsfreien Strecken in Thüringen starten.

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Dafür geeignete Nahverkehrslinien würden gemeinsam ausgewählt. Der Betrieb werde von der Erfurter Bahn oder der Süd-Thüringen-Bahn durchgeführt.

Treibhausgasemissionen auf der Schiene sollen gesenkt werden

Durch das neue mit Wasserstoff betriebene Fahrzeug sollen künftig die Emissionen gesenkt werden. (Symbolfoto)
Durch das neue mit Wasserstoff betriebene Fahrzeug sollen künftig die Emissionen gesenkt werden. (Symbolfoto)  © Lars Penning/dpa

Thüringen will laut Ministerium die Treibhausgasemissionen im Schienenpersonennahverkehr schrittweise reduzieren und Dieselfahrzeuge mittelfristig durch umweltfreundlichere Schienenfahrzeuge ersetzen. Der Prototyp von Stadler (RS ZERO) sei für Strecken ohne Oberleitung und damit ohne Stromversorgung vorgesehen.

"Der RS ZERO könnte als Nachfolger des im Thüringer Nahverkehr bewährten Regio-Shuttle eine bestehende Lücke im bisherigen Portfolio der Fahrzeughersteller schließen und mit seinen technischen Eigenschaften an die Leistungsfähigkeit des Regio-Shuttle anknüpfen", erklärte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (44, Linke).

Nach Herstellerangaben ist das Fahrzeug dank Leichtbauweise und einer Achslast von unter 18 Tonnen für Nebenstrecken mit geringer Fahrgastnachfrage geeignet.

Es könnte ein attraktives Angebot im Nah- und Regionalverkehr sein, auch bei einer möglichen Reaktivierung stillgelegter Strecken.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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