Mit Voodoo-Puppen, um Feinde zu vernichten: Neue Schau "Magie - Das Schicksal zwingen" in Halle

Halle (Saale) - Angebliche Magie fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden. Eine neue Ausstellung in Halle zeigt ab März Hunderte Objekte: Amulette, Talismane und Voodoo-Puppen sollten die Besitzer schützen und Feinde vernichten.

Eine neue Ausstellung in Halle zeigt ab März Hunderte Objekte: darunter ein magischer Zaumzeug-Anhänger mit Vogelmensch-Motiv von der Burg Regenstein (12./13. Jahrhundert, v.l.n.r.), ein mumifizierter Frosch (um 1950) und ein Christusfigürchen (15.-16. Jahrhundert) aus der Magdeburger Stadtbefestigung.
Eine neue Ausstellung in Halle zeigt ab März Hunderte Objekte: darunter ein magischer Zaumzeug-Anhänger mit Vogelmensch-Motiv von der Burg Regenstein (12./13. Jahrhundert, v.l.n.r.), ein mumifizierter Frosch (um 1950) und ein Christusfigürchen (15.-16. Jahrhundert) aus der Magdeburger Stadtbefestigung.  © Hendrik Schmidt/dpa

"Magie - Das Schicksal zwingen" heißt die neue Sonderschau im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.

"Gezeigt werden 200 magische Objekte von der Antike bis zur Neuzeit aus sieben Ländern", sagte Kurator und Archäologe Nico Schwerdt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Die 41 Leihgeber kommen aus Großbritannien, Italien, Österreich, Dänemark, Luxemburg, Holland und Deutschland."

Die Ausstellung wird am Donnerstag, dem 1. März eröffnet und ist bis zum 13. Oktober 2024 zu sehen.

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Exponate wie ein Damenschuh, eine miniaturisierte Christusfigur, eine mumifizierte Kröte und ein Hühnerei mit magischen Symbolen und einem unverständlichen Spruch waren beliebte Bauopfer.

Rachepuppen für die Feinde, Liebespuppen für die Ex-Partner

Auch ein Christbaumanhänger mit der Aufschrift "Wer dieses Herz findet, der soll niemals aufhören dafür zu kämpfen" wird gezeigt. Die archäologische Entdeckung stammt von 2007 aus dem Saalekreis.
Auch ein Christbaumanhänger mit der Aufschrift "Wer dieses Herz findet, der soll niemals aufhören dafür zu kämpfen" wird gezeigt. Die archäologische Entdeckung stammt von 2007 aus dem Saalekreis.  © Hendrik Schmidt/dpa
Kurator und Archäologe Nico Schwerdt hält im Landesmuseum in Halle ein Hühnerei mit Sator-Formel und magischen Zeichen (um 1930).
Kurator und Archäologe Nico Schwerdt hält im Landesmuseum in Halle ein Hühnerei mit Sator-Formel und magischen Zeichen (um 1930).  © Hendrik Schmidt/dpa

"Sie wurden in Stadtmauern, hinter Altären von Kirchen und in Wohnhäusern hinterlegt, um Unglück abzuwehren", sagte Kuratorin Anne Wolsfeld.

Auch ein Erntemesser für Heilkräuter ist in der Schau zu sehen. Die Klinge ist aus Messing, weil Eisen, so der Glaube, die Kraft der Kräuter schmälert.

Ebenso werden Rachepuppen und Liebespuppen ausgestellt. Sie sollten Feinde vernichten und den Partner nach einer Trennung wieder zurückbringen.

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Aber nicht nur Stücke aus längst vergangener Zeit werden ausgestellt. Auf dem Petersberg bei Halle wurde bei einer steinzeitlichen Grabung als Beifund ein gläserner roter Christbaumanhänger in einer Plastikdose mit einer Botschaft entdeckt.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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