Mit Voodoo-Puppen, um Feinde zu vernichten: Neue Schau "Magie - Das Schicksal zwingen" in Halle
Halle (Saale) - Angebliche Magie fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden. Eine neue Ausstellung in Halle zeigt ab März Hunderte Objekte: Amulette, Talismane und Voodoo-Puppen sollten die Besitzer schützen und Feinde vernichten.
"Magie - Das Schicksal zwingen" heißt die neue Sonderschau im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.
"Gezeigt werden 200 magische Objekte von der Antike bis zur Neuzeit aus sieben Ländern", sagte Kurator und Archäologe Nico Schwerdt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Die 41 Leihgeber kommen aus Großbritannien, Italien, Österreich, Dänemark, Luxemburg, Holland und Deutschland."
Die Ausstellung wird am Donnerstag, dem 1. März eröffnet und ist bis zum 13. Oktober 2024 zu sehen.
Exponate wie ein Damenschuh, eine miniaturisierte Christusfigur, eine mumifizierte Kröte und ein Hühnerei mit magischen Symbolen und einem unverständlichen Spruch waren beliebte Bauopfer.
Rachepuppen für die Feinde, Liebespuppen für die Ex-Partner
"Sie wurden in Stadtmauern, hinter Altären von Kirchen und in Wohnhäusern hinterlegt, um Unglück abzuwehren", sagte Kuratorin Anne Wolsfeld.
Auch ein Erntemesser für Heilkräuter ist in der Schau zu sehen. Die Klinge ist aus Messing, weil Eisen, so der Glaube, die Kraft der Kräuter schmälert.
Ebenso werden Rachepuppen und Liebespuppen ausgestellt. Sie sollten Feinde vernichten und den Partner nach einer Trennung wieder zurückbringen.
Aber nicht nur Stücke aus längst vergangener Zeit werden ausgestellt. Auf dem Petersberg bei Halle wurde bei einer steinzeitlichen Grabung als Beifund ein gläserner roter Christbaumanhänger in einer Plastikdose mit einer Botschaft entdeckt.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa