Jünger und schlauer durch Düfte? Studien decken Verblüffendes auf

Freiburg - Wir nutzen unsere Nase meist nur passiv, doch eine neue Studie der Universität Freiburg hat den Geruchssinn näher unter die Lupe genommen und festgestellt, dass einige Düfte - richtig eingesetzt - verblüffende Effekte haben können!

Psychologisch haben Zitrus-Düfte einen verjüngenden Effekt. Rosenduft hingegen soll das Lernen erleichtern.
Psychologisch haben Zitrus-Düfte einen verjüngenden Effekt. Rosenduft hingegen soll das Lernen erleichtern.  © 123rf/serezniy

Gerüche können angenehm und unangenehm sein. Einige Menschen verknüpfen sogar Erinnerungen an bestimmte Gerüche.

Bereits vor einigen Jahren konnte eine Studie beweisen, dass der Zitrus-Duft von Grapefruits in Parfums einen verjüngenden Effekt hat. Laut einer 2005 veröffentlichten Studie eines Forscherteams aus Chicago sollen Frauen mit Grapefruit-Duft bis zu sechs Jahre jünger auf ihre männlichen Gegenüber gewirkt haben! Richtig eingesetzt können Gerüche also einiges bewirken.

Eine neue Studie des Universitätsklinikums Freiburg nahm den Effekt von Rosenduft auf unsere Konzentration unter die Lupe und konnte ebenfalls einen positiven Effekt feststellen: Menschen lernen besser, wenn sie den Geruch von Rosen riechen.

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Die ätherischen Öle, welche die Blüten absondern, sollen dazu führen, dass das Gehirn Informationen besser abspeichert.

Für die Studie sollten 183 Teilnehmende zwischen 18 und 35 Jahren über drei Tage hinweg 40 verschiedene japanische Vokabeln lernen. Niemand hatte Vorkenntnisse zur japanischen Sprache, eingeschränkte Riech-Funktion oder Schlafstörungen. Letzteres war wichtig, da die Probanden auch nachts dem Rosenduft ausgesetzt sein sollten.

Unterschätztes Riechorgan

Nur selten nehmen wir Gerüche aktiv wahr. Meist, wenn sie besonders angenehme oder unangenehme Wirkung auf uns haben. Selten nutzen wir diese allerdings. (Symbolfoto)
Nur selten nehmen wir Gerüche aktiv wahr. Meist, wenn sie besonders angenehme oder unangenehme Wirkung auf uns haben. Selten nutzen wir diese allerdings. (Symbolfoto)  © 123rf/andreypopov

Ein Teil der Teilnehmenden erhielt Umschläge mit Rosenduft-Säckchen, der andere Teil allerdings nur Säckchen mit geruchsneutralen Papierschnipseln.

Diese sollten zu drei verschiedene Zeitpunkten in die Nähe der Testpersonen gelegt werden: beim "Lernen", "Schlafen" und während des "Testens".

Wurde der Rosenduft beim "Lernen" sowie nachts inhaliert, also beim "Schlafen", konnte eine bessere Lernleistung von 8,5 Prozent gemessen werden im Vergleich zu der Gruppe, mit dem duftlosen Säckchen.

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"Besonders beeindruckend war, dass der Duft auch wirkt, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist", sagt Studienleiter Dr. Jürgen Kornmeier, Direktor des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) und Wissenschaftler an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

"Unsere Studie zeigt, dass wir uns das Lernen im Schlaf erleichtern können. Und es ist bemerkenswert, dass unsere Nase dabei helfen kann", so Kornmeier.

Erinnerung und Kontext als Schlüssel zum Lernen

Die Kombination aus Rosenduft beim Lernen und beim Schlafen ist besonders effektiv für bessere Lernergebnisse. (Symbolfoto)
Die Kombination aus Rosenduft beim Lernen und beim Schlafen ist besonders effektiv für bessere Lernergebnisse. (Symbolfoto)  © 123RF/liudmilachernetska

Laut dem Studienleiter liege das daran, dass unsere Gehirne die Gerüche mit Vokabeln verknüpfen würden. Der Duft im Schlaf habe demnach die gelernten Vokabeln unterbewusst reaktiviert und innerhalb der Tiefschlafphase "erneut" abgespeichert.

Dadurch sei es möglich schneller zu lernen. Denn wir lernen "im Kontext", so Kornmeier. Innerhalb der Studie sei dieser der Geruch nach Rosen gewesen.

Während des aktiven Vokabel-Lernens habe dieser die Teilnehmer in eine entspannte Lage versetzen, da das Öl der Rosenblüten mit seinem Geruch eine allgemein entspannende und beruhigende Wirkung hat. In einem solchen Zustand ist das Lernen leichter.

Wer also vor der nächsten Prüfung oder Präsentation noch viele Informationen aufnehmen muss, sollte vielleicht auf seine Nase zur Unterstützung setzen.

Wobei auch der Rosenduft nicht vor dem schützt, was danach kommt: dem Vergessen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/serezniy, 123RF/andreypopov

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