Suff, Sex und Spiele: Dieser Professor erforscht Weihnachtsfeiern
Leipzig - In wenigen Tagen startet sie wieder, die Hochsaison der Betriebs- und Weihnachtsfeiern. An der Universität Leipzig sind die oft feuchtfröhlichen Sausen sogar offizieller Forschungsgegenstand im Fachbereich Arbeitspsychologie. Wie eine Weihnachtsparty gelingt und nicht zum peinlichen Desaster wird, verrät Professor Hannes Zacher (44).
Missgelaunte Chefs, Lobhudeleien, zu viel Alkohol und Anzüglichkeiten - wohl jeder Arbeitnehmer kann über Weihnachtsfeiern berichten, die entweder in Ödnis verkümmert oder völlig aus dem Ruder gelaufen sind.
Die Weihnachtsfeier sei der "Spiegel der Organisationskultur" eines Unternehmens, sagt Arbeitspsychologe Zacher, der das Thema erforscht hat und dazu Hunderte Beschäftigte unterschiedlicher Branchen befragte.
"Die Feier sollte ein Lichtblick zum Jahresende, eine schöne Tradition sein", erklärt der Professor. Nicht im Büro und auch nicht in steifer Atmosphäre sollte gefeiert werden. Gefragt seien Kreativität und Authentizität etwa durch Spiele oder Karaoke. Schon das Aufstellen einer Fotobox bringe Spaß.
Sein persönlicher Tipp: Powerpoint-Karaoke! Dabei müssten Mitarbeiter spontane Powerpoint-Vorträge halten - zu Themen, die ihnen völlig fremd sind.
Leipziger Professor: Sex unter Kollegen ein "absolutes No-Go"
Auch ein Besuch im Escape Room kann sich Zacher als Weihnachtsfeier vorstellen. "Das weihnachtliche Ambiente ist nicht unbedingt notwendig. Es kommt darauf an, dass man in einem informellen Rahmen zusammenkommt und nicht nur über die Arbeit spricht - das erhält den sozialen Kitt", weiß der Professor. Vorgesetzten empfiehlt der Psychologe, ihre Reden kurz und kurzweilig zu halten, sich dabei über das gesamte Team wertschätzend zu äußern.
Zudem sei gutes Essen und Trinken - selbstverständlich auf Firmenkosten - wichtig. Doch Vorsicht: Zu viel Alkohol kann eine Weihnachtsfeier schnell zum Desaster werden lassen. Zu starker Alkoholkonsum sei wie Sex unter Kollegen ein "absolutes No-Go" bei Jahresendfeiern, stellt der Professor klar.
Titelfoto: Montage Swen Reichhold / Uni Leipzig ; 123rf