Studie zeigt: Autismus-Welle ergreift immer mehr Kinder!
USA - Das sind beunruhigende Nachrichten für die heranwachsende Generation! Laut einer US-Studie mehren sich die Fälle von Autismus unter Kindern eklatant. Dabei machen sowohl die Symptome als auch die Ausprägung eine frühzeitige Diagnose nicht einfach. Die komplexe Verhaltensstörung entwickelt sich in den ersten Lebensjahren.
Die Jugend von heute ist leidgeprüft: Corona, Krieg und Krisen, wohin das Auge reicht. Nun kommt eine weitere schlechte Nachricht für die aufstrebende Generation hinzu.
Wie eine US-amerikanische Studie, die im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht wurde, herausgefunden haben will, hat sich die Anzahl der von Autismus diagnostizierten Kindern in den vergangenen Jahren signifikant erhöht.
Hierzu untersuchten die Forscher Daten ab dem Jahr 2000 bis 2016 und konnten allein rund um die Millionen-Metropole New York einen Anstieg um unfassbare 500 Prozent ausmachen. Dabei nahmen die Wissenschaftler insgesamt 4661 Kinder im Alter von acht Jahren mit der sogenannten Autismus-Spektrum-Störung unter die Lupe.
In besagter Gruppe litten circa 32 Prozent der autistischen Kinder an einer geistigen Störung, während der Großteil der Probanden keine Einschränkungen aufwies.
Autismus-Spektrum-Störungen: Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend
Nur selten wird die Diagnose Autismus im Erwachsenenalter gestellt. Die ersten Anzeichen sollen sich der US-Studie zufolge bereits im Kleinkindesalter entwickeln und manifestieren.
Das Krankheitsbild Autismus ist sehr komplex und beinhaltet einen Wunsch nach Routine sowie einem geregelten Alltag. Die Entwicklungsstörung weist eine enorme Bandbreite an Symptomen auf und kann von leichten Einschränkungen bis hin zu gravierenden sozialen wie psychischen Verhaltensauffälligkeiten reichen.
Dabei steht vor allem die Kommunikation mit den Mitmenschen im Vordergrund. Diese ist häufig gestört und führt nicht selten zur Isolation des betroffenen Kindes. Insgesamt spielen stereotypische Verhaltensweisen beim Krankheitsbild Autismus eine übergeordnete Rolle.
Auffällig ist die Tatsache, dass insbesondere unter Kindern ohne geistiger Behinderung ein rasanter Anstieg von Autismus auszumachen war. In jener Gruppe verfünffachte sich die Autismus-Diagnose zwischen 2000 und 2016, während unter Kindern mit geistiger Behinderung "lediglich" eine Verdoppelung der Diagnose festzustellen war.
Die Wissenschaftler wiesen zudem darauf hin, dass eine frühzeitige Diagnose den Leidensdruck des Kindes erheblich reduzieren kann. Die Störung tritt bei Jungen wesentlich häufiger auf als bei Mädchen. Die ethnische Zugehörigkeit scheint bei der Entstehung von Autismus keine Rolle zu spielen.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa