Spektakuläres Tyrannosaurus-Fossil: Das hat der Dino zuletzt gefressen
Drumheller (Kanada) - Wissenschaftlern ist es gelungen, die letzte Mahlzeit eines jungen Tyrannosaurus zu identifizieren. Das rund 75 Millionen Jahre alte Fossil ist in einem hervorragenden Zustand. Nun erhoffen sich die Dino-Forscher neue Erkenntnisse zur Lebensweise der Kreidezeit-Killer.
Glücksfall für die Wissenschaft.
Forscher des ehrwürdigen Royal-Tyrell-Museums von Kanada ist es zum ersten Mal überhaupt gelungen, die Mahlzeit eines versteinerten Tyrannosaurus genau zu bestimmen: zwei Baby-Dinos.
Wie die Wissenschaftler berichteten, wurde das außergewöhnliche Fossil bereits 2009 in der kanadischen Provinz Alberta entdeckt. Beim Killer-Saurier handelt es demnach um einen jungen Gorgosaurus libratus - einen Fleischfresser aus der Familie der Tyrannosaurier und engen Verwandten von T-Rex, der allerdings Millionen Jahre später lebte. Das auf fünf bis sieben Jahre geschätzte Tier wog zum Zeitpunkt seines Todes wahrscheinlich 335 KIlogramm, etwa 13 Prozent der Masse eines ausgewachsenen Gorgosaurus.
Seine Beute: zwei Jungtiere der Art Citeps elegans, vogelähnliche Dinos, die wohl das Pech hatten, Vegetarier zu sein. Überdies vermuten die Forscher, dass der Killer-Saurier die Babys in zwei separaten Mahlzeiten im Abstand von wenigen Stunden verspeiste.
Doch der Raubsaurier war offenbar sehr mäkelig bei der Nahrungswahl. Er hatte es nur auf die Hinterbeine der Baby-Dinos abgesehen, weil das die "fleischigsten" Teile sind, vermuten die Wissenschaftler. Darauf deuten die in mühevoller Kleinarbeit identifizierten Knochen hin.
Gorgosaurus: Wissenschaftler mit neuen Erkenntnissen
Man gehe nun davon aus, dass adoleszente Gorgosaurier einen anderen Speiseplan befolgten als erwachsene Tiere. Die Erkenntnisse ließen sich auch auf andere Tyrannosaurier-Arten übertragen, glauben die Wissenschaftler.
Offenbar besetzten die Tiere im Laufe ihres Lebens unterschiedliche ökologische Nischen. Die Forscher stellen fest: "Als die jungen Tyrannosaurier heranwuchsen und reifer wurden, gingen sie von der Jagd auf kleine und junge Dinosaurier zur Jagd auf große Pflanzenfresser über." Im Alter von elf Jahren seien die Tiere dann ausgewachsen gewesen.
Vorteil: Die Tiere konnten im selben Habitat leben, ohne sich in die Quere zu kommen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass erwachsene Tyrannosaurier ihren Nachwuchs bejagten.
Das sei der "Schlüssel ihres evolutionären Erfolg gewesen", stellen die Dino-Forscher fest.
Titelfoto: Montage: Royal Tyrrell Museum of Palaeontology/Julius Csotonyi, Royal Tyrrell Museum of Palaeontology