3000 Jahre altes Schwert zwischen Knochen entdeckt: Internet munkelt über Fluch
Nördlingen - Archäologen haben bei Grabungen im Donau-Ries einen sensationellen Fund gemacht: Ein wunderbar erhaltenes Bronzeschwert, das wohl mehr als 3000 Jahre alt ist.
Wie das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege mitteilte, wurde der Fund vor zwei Wochen in der Nähe von Nördlingen gemacht. Laut der Forscher handelt es sich bei der Waffe um eine Grabbeigabe einer Bestattung.
Rund um das Schwert liegen menschliche Überreste - doch im Vergleich dazu ist die Waffe in tadellosem Zustand und so außergewöhnlich gut erhalten, dass sie noch glänzt.
Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Vollgriffschwert, dessen achteckiger Griff komplett aus Bronze besteht. Bei solchen Waffen spricht man deshalb auch von "Achtkantschwertern".
Ersten Einschätzungen zufolge stammt das Schwert aus dem Ende des 14. Jhd. v. Chr., also der mittleren Bronzezeit.
"Schwertfunde dieser Epoche sind selten und stammen entweder aus im 19. Jahrhundert gezielt geöffneten Grabhügeln oder sind als einzelne, mutmaßliche Opferfunde aufgetaucht", erklärt das Landesamt für Denkmalpflege.
Grabbeigabe: Mann, Frau und Jugendlicher mit dem Schwert bestattet
Achtkantschwerter waren in der Herstellung sehr aufwendig. Der Griff wird nämlich über die Klinge gegossen (sogenannter Überfangguss). Die Verzierungen auf der Waffe werden durch eine Einlage mit Punzen geschaffen.
Der Eindruck eines Kunstgegenstandes täuscht: "Trotz des Herstellungsaufwandes und fehlender Hiebspuren ist davon auszugehen, dass es sich um eine echte Waffe handelte. Der Schwerpunkt im vorderen Teil der Klinge deutet auf eine überwiegend auf Hiebe ausgerichtete Ausbalancierung hin", stellten die Forscher zum Fund von Nördlingen fest.
In dem Grab, in dem das Schwert gefunden wurde, wurden kurz nacheinander drei Personen mit reichen Bronzebeigaben bestattet: ein Mann, eine Frau und ein Jugendlicher. Ob die Personen verwandt waren, ist noch nicht geklärt.
"Noch muss das Schwert und die Bestattung untersucht werden, damit unsere Archäologinnen und Archäologen diesen Fund genauer einordnen können", so Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.
"Aber schon jetzt lässt sich sagen: Der Erhaltungszustand ist außergewöhnlich! Ein Fund wie dieser ist sehr selten."
Perfekt erhaltene Waffe in uraltem Grab entdeckt: Gibt es einen Fluch?
Abseits der Wissenschaft munkeln Nutzer auf Instagram über einen möglichen Fluch, der auf dem Schwert liegt. Schließlich weiß jeder aus Filmen wie "Die Mumie" und "Indiana Jones", dass es sich empfiehlt, alte Gräber besser versiegelt zu lassen.
"Bitte lasst es einfach liegen. Es wurde wahrscheinlich aus gutem Grund beerdigt", rät ein Instagram-Nutzer deshalb den Forschern.
Titelfoto: Archäologie- Büro Dr. Woidich/Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (2)