Söhne von Museums-Leiter machen spektakulären Fund

Taufkirchen an der Vils - Bei München sind ungewöhnlich gut erhaltene Überreste von drei Ur-Elefanten entdeckt worden.

Peter Kapustin, Museumsleiter des Urzeitmuseums, erklärt die Funde zur Entdeckung eines Ur-Elefanten-Friedhofs im Landkreis Erding.
Peter Kapustin, Museumsleiter des Urzeitmuseums, erklärt die Funde zur Entdeckung eines Ur-Elefanten-Friedhofs im Landkreis Erding.  © Peter Kneffel/dpa

Der Fund aus dem Landkreis Erding ist Experten zufolge von der Menge der Knochen und deren Zustand her eine Sensation.

Die Tiere, die bis zu 13 Tonnen schwer wurden und über vier Meter Schulterhöhe erreichten, gehören der Gattung Deinotherium und der Art Deinotherium giganteum an und sind über zehn Millionen Jahre alt, wie Peter Kapustin, Leiter des Urzeitmuseums in Taufkirchen an der Vils, am Montag berichtete.

Der Fund umfasst 120 Knochen, darunter Schädel und Stoßzähne eines Jungtieres, das zu 70 Prozent erhalten ist.

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"Er ist spektakulär. Dass diese Ur-Elefanten hier lebten, wissen wir. Aber relativ vollständige Skelette sind selten", sagte Gertrud Rößner, Oberkonservatorin für fossile Säugetiere an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, die in die Bewertung des Fundes eingebunden war.

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Die beiden Mitentdecker Constantin (l.) und Alexander Kapustin, Söhne des Museumsleiters Peter Kapustin, stehen im Rathaus Taufkirchen an der Vils zwischen den Fundstücken.
Die beiden Mitentdecker Constantin (l.) und Alexander Kapustin, Söhne des Museumsleiters Peter Kapustin, stehen im Rathaus Taufkirchen an der Vils zwischen den Fundstücken.  © Peter Kneffel/dpa

Kapustins neun und zehn Jahre alte Söhne hatten bei der Fossiliensuche mit dem Vater als Erste an einem Abhang einen Knochen entdeckt. Danach begann eine monatelange Suche, bei der auch Knochen einer Raubkatze und eines Ur-Nashorns zutage kamen.

Es sei die größte Fundstelle, die man von den Deinotherien als größten Landsäugetieren Europas je entdeckt habe, sagte der geologische Präparator, Nils Knötschke. Er sprach von einem Glücksfall für die Wissenschaft.

Das zweite gut erhaltene Tier war bereits größer und älter, jedoch noch nicht ausgewachsen, sodass daran auch die Entwicklung der Tiere sichtbar werde.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa (2)

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