Seltenes Naturschauspiel: Blaue Wolke über Großstadt lässt Anwohner staunen

San Francisco - Faszinierendes Naturspektakel über San Francisco: Nahe der US-Metropole wurde am Freitagmorgen eine sogenannte "Leuchtende Nachtwolke" beobachtet. Solche Wolken gelten unter Wissenschaftlern als extrem selten und dürften nicht in diesen Breitengraden vorkommen. Was hat es damit auf sich?

Ein Twitter-Nutzer fotografierte das Naturschauspiel auf dem Weg zur Arbeit.
Ein Twitter-Nutzer fotografierte das Naturschauspiel auf dem Weg zur Arbeit.  © Twitter/jamesshefik

Fotografiert wurde die spektakuläre Wolke am Freitag gegen 6 Uhr morgens, mitten im Großraum San Francisco von zahlreichen Anwohnern. Auch die professionelle Fotografin Rain Hayes machte ein Foto mit ihrem iPhone, wie die lokale Zeitung SFGate berichtete.

Später teilte Hayes die Aufnahme auf Twitter und löste eine lebhafte Diskussion aus.

Zunächst war unklar, was es mit der Himmelserscheinung auf sich hatte. Klimaforscher Daniel Swain brachte schließlich Licht ins Dunkel. "Tolle Aufnahme einer leuchtenden Nachtwolke", schrieb er auf Twitter und erklärte im selben Tweet, dass dieses Naturschauspiel im Winter und auch in diesen Breitengraden sehr selten sind. Sie seien die höchsten und trockensten Wolken überhaupt, so der Experte weiter. Leuchtende Nachtwolken bilden sich in der Mesosphäre, einer oberen Atmosphärenschicht, in etwa 80 Kilometern Höhe. Auch die nationale Wetterbehörde der USA (NWS) stimmte Swains Einschätzung zu.

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Warum sich die spektakuläre Wolke ausgerechnet über San Francisco bildete, war zunächst unklar. Denn eigentlich tritt dieses Phänomen im Frühsommer nahe dem Polarkreis auf, wenn Wassertropfen in die oberen Atmosphärenschichten gelangen und dort mit kleinen Staubpartikeln, etwa von Meteoriten, im Berührung geraten.

Die Tropfen schließen das Mini-Gestein ein und gefrieren - das Resultat ist eine blau-schimmernde Wolke.

Dieses Foto machte Rain Hayes von ihrer Wohnung aus

Auch andere Anwohner fotografierten die "Leuchtende Nachtwolke" über San Francisco

Das Naturschauspiel war magisch. Viele, die es gesehen haben, sind sich da einig.
Das Naturschauspiel war magisch. Viele, die es gesehen haben, sind sich da einig.  © Twitter/Elizabeth McNie
Dieses Foto wurde von Twitter-User Zach B. in derselben Nacht aufgenommen.
Dieses Foto wurde von Twitter-User Zach B. in derselben Nacht aufgenommen.  © Twitter/exZACHtly

Was hat ein Raketenstart von SpaceX mit der Erscheinung zu tun?

Diese Falcon 9 Trägerrakete wurde am Freitag von der Vandenberg Airforce Base, etwa 450 Kilometer entfernt ins Weltall geschossen. Die Abgase der Rakete sollen die blaue Wolke erzeugt haben.
Diese Falcon 9 Trägerrakete wurde am Freitag von der Vandenberg Airforce Base, etwa 450 Kilometer entfernt ins Weltall geschossen. Die Abgase der Rakete sollen die blaue Wolke erzeugt haben.  © Patrick T. FALLON / AFP

Doch was hat es nun mit der Wolke auf sich? Twitter-User Pedro Betancourt hat die Erscheinung ebenfalls gesehen.

Er wohnt unweit der Vandenberg Airforce Base, einer Einrichtung der US-Luftwaffe, etwa 450 Kilometer von San Francisco entfernt.

Betancourt brachte einen SpaceX-Raketenstart ins Spiel. In derselben Nacht startete das Weltraum-Unternehmen von Elon Musk (51) eine Trägerrakete vom Typ Falcon 9 von besagtem Luftwaffenstützpunkt an der US-Westküste.

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Ein Erklärungsansatz, der auch Klimaforscher Swain als plausibel erscheint.

"Dies scheint mir ein wahrscheinlicher Auslöser zu sein, da bei der Verbrennung von Raketentreibstoff in extrem großen Höhen Wasserdampf entsteht", schrieb er noch am Freitag auf Twitter. Für Atmosphären-Forscherin Professor Cora Randall nichts Ungewöhnliches, gegenüber SFGate sagte sie: "Es ist bekannt, dass Raketenabgase (...) zur Bildung von Leuchtenden Nachtwolken führen."

Leuchtende Nachtwolken - auch bekannt als noctilucente Wolken - wurden erstmals 1885 nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau wissenschaftlich beschrieben. Bei dem verheerenden Vulkanausbruch wurden große Menge Asche in die Atmosphäre geschleudert. Das Klima veränderte sich damals auf Jahre.

Titelfoto: Twitter/jamesshefik

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