Sein riesiges Maul war noch blutverschmiert: Toter Hai schockiert Strand-Besucher
Pointe-Sapin - Schockfund an einem Strand in Kanada: Eine Anwohnerin entdeckte am Sonntagmorgen einen toten Weißen Hai. Das riesige Maul war noch blutverschmiert, Möwen machten sich über den Kadaver her. Der Fall beschäftigt die Wissenschaft.
Diesen Anblick wird Pierette Landry wohl nicht so schnell vergessen. Vor ihr am Strand: Ein mehr als drei Meter großer Weißer Hai, das Tier ist offenbar qualvoll verendet. Blut tropfte aus seinem Maul.
Auch ein Schwarm Möwen hatte offenbar den Kadaver entdeckt, einzelne Vögel kamen näher, wollte sich am toten Fisch gütlich tun.
Die Spaziergängerin zögerte nicht, machte Fotos der schockierenden Szenerie und kontaktierte die Hai-Experten von ORS Shark Science Requins.
Da sollte sich als Glücksfall herausstellen, wie die Organisation betont. Man sei sich sicher, dass es sich bei dem Tier um einen jungen Weißen Hai handelt.
Außerdem weist der Fisch keine Bissspuren auf, wurde also nicht von einem Artgenossen niedergemetzelt oder gar zur Beute von Killerwalen.
Warum hat der Weiße Hai ein blutiges Maul?
Doch das blutverschmierte Maul wirft Fragen auf. Hat der Hai sich vielleicht verschluckt als er etwa nach einem Thunfisch schnappte? Gut möglich, meinen die Hai-Experten. "Es könnte sich um Blutungen handeln, die durch innere Verletzungen oder Quetschungen des Körpers - insbesondere innerer Organe - verursacht werden", heißt es im Facebook-Post vom Sonntag. Das passiere besonders dann, "wenn der Hai bei der Jagd versagt und schnell wieder in die Tiefsee abtaucht." Dort herrscht hoher Druck, schnelles Abtauchen kann sowohl für Haie als auch Menschen tödlich sein.
Ebenso gut könnte der Hai aber auch als Beifang geendet haben. "Der Weiße Hai wird manchmal versehentlich beim Thunfischfang im Golf gefangen", erklären die Wissenschaftler. "Dieses Exemplar könnte also herausgefischt und dann freigelassen worden sein, nachdem es tödlich verwundet wurde."
Doch ohne eine Obduktion können man keine endgültigen Aussagen zur Todesursache treffen. Fest steht allerdings: Der Hai war weder gechippt, noch mit einem Peilsender versehen.
Die Hai-Forscher informieren regelmäßig über ihre Arbeit auf Facebook
Momentan sollen sich mehrere Weiße Haie in der Gegend rund um den Sankt-Lorenz-Golf, südlich von Neufundland aufhalten. Im November machen sie sich dann auf den Weg gen US-Ostküste, wo sie vor Florida überwintern.
Titelfoto: Montage: 123rf/thediver123, Facebook/ORS Shark Science Requins/Pierrette Landry