Pipi fürs Gemüse? 100 Tester für Experiment mit Urin-Dünger gesucht

Großbeeren/Müncheberg - Wissenschaftler aus Brandenburg suchen Gärtner aus ganz Deutschland, die den Einsatz von Dünger aus künstlichem Urin testen wollen.

Wissenschaftler aus Brandenburg wollen Urindünger im Garten testen lassen. (Symbolbild)
Wissenschaftler aus Brandenburg wollen Urindünger im Garten testen lassen. (Symbolbild)  © Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa

Ziel sei es, die Akzeptanz und Wirkung von urinbasierten Recyclingdüngern zu erforschen, sagte Felix Zoll vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg der Deutschen Presse-Agentur.

Der Dünger stamme aus einem Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrtforschung (DLR). Dieses hat ein Verfahren für das Leben im All entwickelt, mit dem Urin in schadstoff- und keimfreien, sicheren Recyclingdünger umgewandelt werden kann.

Wissenschaftler Zoll zufolge stehen etwa zwei Kubikmeter Dünger zur Verfügung, der kostenlos an 100 Gärtner verteilt werden soll. "Das können Kleingärtner, Gemeinschaftsgärtner, aber auch Schulgärten sein", sagte er.

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Benötigt werde eine Fläche von jeweils etwa zwei Quadratmetern.

Menschlicher Urin ist besser als sein Ruf

Ob Gemüse mit Dünger auf Urinbasis besser gedeiht?
Ob Gemüse mit Dünger auf Urinbasis besser gedeiht?  © Sebastian Willnow/dpa

Im Vorgängerprojekt "urban cycles" in Berliner Gemeinschaftsgärten seien bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt worden. Nun solle es Gärtnern aus ganz Deutschland möglich sein, sich von der Wirkung des Düngers zu überzeugen.

Das Vorhaben ist ein gemeinsames Projekt von ZALF und dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenforschung (IGZ) in Großbeeren.

Menschlicher Urin enthält viele Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, die verloren gehen, indem wir sie die Toilette herunterspülen. Durch Recyclingdünger könnten Nährstoffe zurück in den Kreislauf gebracht werden.

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In Deutschland stehen dem aber noch rechtliche Hindernisse im Weg. In der Schweiz, in Österreich und Liechtenstein hingegen sei ein Dünger auf Urinbasis bereits zugelassen, erklärte Florian Schühle vom IGZ.

Interessierte Gärtner können sich noch bis Ende April für die Teilnahme an dem Projekt anmelden.

Titelfoto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa

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