Orgasmisches Organ: Wissenschaftler entdecken Geheimnis der Klitoris

Portland (USA) - Die Klitoris existiert nur aus einem einzigen Grund: Sie soll dafür sorgen, dass Frau Erregung empfindet. Und dennoch war lange nicht bekannt, wie dieses kleine Organ dafür sorgen kann, dass sich im weiblichen Körper ein derart intensives Gefühl verbreiten kann. Eine neue Studie aus den USA gibt Aufschluss!

Die Klitoris spielt für die sexuelle Erregung und den Orgasmus der Frau eine große Rolle.
Die Klitoris spielt für die sexuelle Erregung und den Orgasmus der Frau eine große Rolle.  © 123RF/ecosy

Forscher der Oregon Health & Science University (OHSU) haben den oberen Teil des weiblichen Genitals im Rahmen einer Studie etwas genauer untersucht. Ihre erstaunlichen Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich bei einem Treffen der "Sexual Medicine Society of North America and the International Society for Sexual Medicine".

Es war die erste umfassende Zählung des Klitorisnervengewebes beim Menschen. Dabei wurde festgestellt, dass sich in dem äußerst erogenen Organ nicht nur, wie bislang häufig angenommen, 8000 Nervenstränge, sondern rund 10.000 befinden!

"Es ist verblüffend, sich vorzustellen, dass mehr als 10.000 Nervenfasern in etwas so Kleinem wie der Klitoris konzentriert sind", erklärte Studienautor und Professor der OHSU Blair Peters in einer Mitteilung.

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Das Ganze sei besonders überraschend, wenn man die Klitoris mit anderen, deutlich größeren Strukturen des menschlichen Körpers vergleichen würde.

Geschlechtsangleichungen machen Klitoris-Studie möglich

Die Studie war nur dank mehreren Geschlechtsangleichungs-OPs möglich.
Die Studie war nur dank mehreren Geschlechtsangleichungs-OPs möglich.  © 123Rf/olegdudko

Er verdeutlichte die extreme Nervendichte an einem Beispiel: "Der Nervus medianus, der durch das Handgelenk und die Hand verläuft und am Karpaltunnelsyndrom beteiligt ist, ist für seine hohe Nervenfaserdichte bekannt. Obwohl die Hand um ein Vielfaches größer ist als die Klitoris, enthält der N. medianus nur etwa 18.000 Nervenfasern oder weniger als das Doppelte der Nervenfasern, die in die viel kleinere Klitoris gepackt sind."

Für die Untersuchungen nahmen die Wissenschaftler winzige Proben an Transmännern vor, die sich einer Geschlechtsangleichung unterzogen. Unter tausendfacher Vergrößerung wurden die Nerven dann von einem Analyseprogramm gezählt.

"Ein besseres Verständnis der Klitoris kann jedem helfen, unabhängig von seiner Geschlechtsidentität, aber es ist wichtig anzuerkennen, dass diese Forschung nur durch geschlechtsangleichende Operationen und Transgender-Patienten möglich ist", betonte Peters.

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"Die Unterdrückung oder Einschränkung der Gesundheitsfürsorge für Transgender wird allen schaden."

Titelfoto: 123RF/ecosy

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