Neue Wunderwaffe gegen Brustkrebs: Dresdens Uniklinik bringt KI in Stellung!
Dresden - Das Dresdner Uniklinikum setzt im Kampf gegen Krebs jetzt auch auf Künstliche Intelligenz (KI). So unterstützt eine neue Software die Mediziner dabei, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken - und erhöht damit die Überlebens-Chancen.
Etwa jede achte Frau erhält im Laufe ihres Lebens die schreckliche Diagnose. Brustkrebspatientinnen und Frauen, die ein erhöhtes Risiko haben, daran zu erkranken, werden am Uniklinikum genau untersucht.
Nach dem Röntgen (Mammographie-Screening) hilft den Radiologen jetzt die spezielle Software "Transpara" bei der Auswertung der Bilder und Daten.
"Damit wird die Lesegenauigkeit in der Mammographie weiter verbessert", sagt Institutsleiter Ralf-Thorsten Hoffmann (52).
Die KI wurde mit fünf Millionen Datensätzen von Mammographien "gefüttert". Letztlich hat sie gelernt, kleinste Knoten und Kalkgruppen, die Vorstufen einer Krebserkrankung sein können, abzugleichen und zu bewerten.
Das ermögliche laut Klinikum eine zeitigere Befundung und erhöhe damit die Chance auf Genesung. Außerdem sollen Fehl-Befunde minimiert werden.
Software teilt Befunde in drei Risiko-Kategorien ein
Laut Studien schaffte es die KI-Software, bei sechs von 1000 Frauen ein Karzinom zu entdecken. Ein Team aus zwei Radiologen konnte aus den Daten "nur" fünf krebskranke Frauen ausmachen.
Die Software am Uniklinikum kann Aufnahmen auswerten und verdächtige Stellen markieren, teilt die Befunde dann in drei Risiko-Kategorien ein.
"In 90 Prozent der Fälle ist der entdeckte Herd dann auch wirklich ein Karzinom", sagt Oberärztin Sophia Blum, die bereits damit arbeitet.
Klinikums-Vorstand Michael Albrecht (74): "Die Untersuchung mithilfe Künstlicher Intelligenz gibt zusätzlich Sicherheit und wird sich künftig zum Standard in der Diagnostik entwickeln. Nun ist es unsere Aufgabe, die Anwendung in der Praxis in den kommenden Jahren weiter zu evaluieren."
Mehr Ärzte, aber medizinische Versorgung weiter problematisch
Die Bilanz der sächsischen Landesärztekammer (SLÄK) für 2023 weist 442 Ärzte mehr aus als noch im Jahr zuvor.
Von den insgesamt 27.308 Ärztinnen und Ärzten standen 19.693 (noch) im Beruf. "Ich mache mir Sorgen wegen der schwierigen Nachbesetzung frei werdender Praxen im ländlichen Raum", sagte SLÄK-Präsident Erik Bodendieck (57).
Gab es vor zehn Jahren noch 5476 Ärzte mit eigener Praxis im Freistaat, waren es vergangenes Jahr zehn Prozent weniger (4926).
Aktuell gelten sechs Planungsbezirke in Sachsen als ärztlich unterversorgt, 25 weitere als von Unterversorgung bedroht (Stand: Februar 2024).
Titelfoto: Uniklinik Dresden