Neue Studie: So gefährlich ist es, in der Nase zu popeln!

Brisbane - Sind wir doch alle mal ehrlich: Wer popelt schon nicht ab und zu mal heimlich in der Nase? Wahrscheinlich tun dies die allermeisten, wie auch einige Studien und Umfragen belegen. Doch seinen schlechten Ruf hat das Nasenbohren nichtsdestotrotz zu Recht. Das legt nun auch eine neue Studie von australischen Wissenschaftlern nahe.

Das Nase-Popeln sollte man sicherheitshalber künftig lieber sein lassen.
Das Nase-Popeln sollte man sicherheitshalber künftig lieber sein lassen.  © 123RF/giuliofornasar

Denn das Popeln ist nicht nur eklig anzusehen, sondern allem Anschein nach sogar schlichtweg gesundheitsgefährdend! Forscher der Griffith University im Osten Australiens haben herausgefunden, dass das Bohren in der Nase die Chance auf Alzheimer und Demenz erheblich erhöhen könnte.

Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Studie kürzlich im Fachmagazin "Scientific Reports". Darin wird beschrieben, dass Bakterien – die Chlamydia pneumoniae – bei Mäusen durch die Nase in das Gehirn gelangen und dort schwere Schäden anrichten können.

"Wir sind die Ersten, die zeigen, dass Chlamydia pneumoniae direkt durch die Nase ins Gehirn gelangen kann, wo sie Pathologien auslösen kann, die wie die Alzheimer-Krankheit aussehen", erklärte Co-Studien-Autor Professor James St. John, Leiter des 'Clem Jones Center for Neurobiology and Stem Cell Research', in einer Mitteilung.

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"Wir haben dies in einem Maus-Modell gesehen, und die Beweise sind möglicherweise auch für Menschen beängstigend."

Nasenbohren schlecht, Popel essen gut?

Eklig und wahrscheinlich sogar gefährlich: das Bohren in der Nase.
Eklig und wahrscheinlich sogar gefährlich: das Bohren in der Nase.  © 123RF/tharakorn

Der Riechnerv in der Nase ist demnach direkt der Luft ausgesetzt und bietet einen schnellen Weg zum Gehirn, der die Blut-Hirn-Schranke umgeht. Es sei ein Weg, den Viren und Bakterien als einfachen Weg ins Gehirn erschnüffelt haben, hieß es vonseiten der Griffith University.

"Wenn Sie die Nasenschleimhaut beschädigen, können Sie die Anzahl der Bakterien erhöhen, die in Ihr Gehirn gelangen können", erklärte Professor James St. John. "In der Nase zu bohren und die Haare aus der Nase zu zupfen, ist keine gute Idee."

Doch noch sei nicht ganz sicher, ob dieser Weg zum Gehirn beim Menschen genauso funktioniere wie bei Mäusen. "Was wir wissen, ist, dass dieselben Bakterien beim Menschen vorhanden sind, aber wir haben nicht herausgefunden, wie sie dorthin gelangen."

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Besonders kurios: Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology und der Harvard University bewies vor einigen Jahren zwar nicht das Gegenteil, zeigte aber, dass ausgerechnet das Popel-Essen gesund sein soll!

Der Nasenschleim soll sogenannte Speichel-Muzine enthalten, die unsere Zähne vor gefährlichen, Löcher verursachenden Bakterien beschützen können.

Titelfoto: 123RF/giuliofornasar

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