Mumifizierte Urzeit-Bestie aus dem Eis gebuddelt!

Jakutsk - Kugelige Pfoten, runder Kopf und plüschiges dunkles Fell: Im sibirischen Permafrostboden hat ein russisches Forschungsteam außergewöhnlich gut erhaltene Überreste eines teilweise mumifizierten Säbelzahntigers gefunden.

Dieses Säbelzahn-Kätzchen lebte vor etwa 37.000 Jahren im heutigen Sibirien.
Dieses Säbelzahn-Kätzchen lebte vor etwa 37.000 Jahren im heutigen Sibirien.  © Alexey V. Lopatin/dpa

Furchteinflößend wirkt dieser urzeitliche Räuber allerdings nicht – bei seinem Tod war das Kätzchen gerade einmal drei Wochen alt.

Wie die Forschungsgruppe im Fachblatt "Scientific Reports" berichtet, wurde das Tier bereits 2020 in der Nähe des Flusses Badjaricha in der Region Jakutien oberhalb des Polarkreises entdeckt, wo es Jahrtausende in einem Eisbrocken konserviert war.

Mittels Radiokarbonmethode ermittelten die Wissenschaftler, dass die Säbelzahnkatze vor etwa 35.500 bis 37.000 Jahren lebte, also im späten Pleistozän.

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Den Forschern zufolge gehörte das Kätzchen zur inzwischen ausgestorbenen Art Homotherium latidens. Das sind zwar korrekterweise Säbelzahnkatzen, sie werden aber oft auch als Säbelzahntiger bezeichnet.

Entdeckung in Sibirien: Säbelzahntiger war erst drei Wochen alt

Im ewigen Eis fanden russische Forscher gut erhaltene Überreste der ausgestorbenen Tierart. (Symbolbild)
Im ewigen Eis fanden russische Forscher gut erhaltene Überreste der ausgestorbenen Tierart. (Symbolbild)  © 123rf/erectus

Im Detail erhalten sind bei dem Kätzchen der Kopf und sogar einzelne Schnurrhaare, die Vorderbeine mit den krallenbewehrten Pfoten sowie der Vorderkörper des Tieres. Auch Knochen der Hüfte und der Hinterbeine wurden gefunden.

Das Forschungsteam verglich die Überreste mit der Anatomie heutiger Löwenjungen gleichen Alters und stellte dabei einige Unterschiede fest. In der Studie heben die Autoren vor allem die dickere, muskulöse Halsregion, die kleineren Ohren und längeren Vorderbeine der Säbelzahnkatze sowie die stark verkürzte und verbreiterte Nase hervor.

Außerdem hatte das prähistorische Jungtier ein dichteres, dunkleres Fell und breitere, abgerundete Pfoten - vermutlich eine Anpassung an die kalte Umgebung und das Laufen im Schnee.

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Insgesamt erweitere die Entdeckung der Mumie von Homotherium latidens in Jakutien das Verständnis über die Verbreitung der Gattung und bestätige ihre Präsenz im späten Pleistozän Asiens, heißt es in der Studie. Und weiter: "Zum ersten Mal in der Geschichte der paläontologischen Forschung wurde das äußere Erscheinungsbild eines ausgestorbenen Säugetiers, das keine Entsprechung in der modernen Fauna hat, direkt untersucht."

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/erectus, Alexey V. Lopatin/dpa

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