Leipziger Infektiologin optimistisch: Wird HIV noch in diesem Jahrzehnt besiegt?
Leipzig - In vielen Ländern der Welt ist aus HIV statt einer tödlichen Infektion "nur" noch eine chronische Erkrankung geworden. Auch in Afrika lassen sich in Bezug auf präventive Maßnahmen revolutionäre Erfolge feiern - nur die Situation in Osteuropa bleibt nach wie vor bedenklich.
Wie das Uniklinikum Leipzig (UKL) zum Anlass des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember mitteilte, leben zwei Drittel der heute von HIV Betroffenen in afrikanischen Ländern.
Armut und der fehlende Zugang zu Gesundheitsversorgung hatten dort den Kampf gegen die Krankheit bislang erschwert - heute gilt HIV auch dort als gut kontrollierbar, die Todeszahlen sowie die Anzahl der Neuinfektionen sinken.
"Was wir da erleben, ist eine echte Erfolgsgeschichte der Medizin", berichtete Dr. Amrei von Braun, eine Infektiologin und Tropenmedizinerin vom UKL, die häufig für Projekte in Afrika unterwegs ist.
Besonderes Augenmerk liegt in den afrikanischen Ländern auf der Gesundheitsversorgung der Kinder. "Während uns für Erwachsene heute circa 30 individuelle Therapieoptionen zur Verfügung stehen, sind es bei Kindern nur ungefähr zehn", weiß die Expertin. Im weltweiten Kampf gegen HIV sollten deshalb die Kleinsten die Priorität sein.
Während man in Afrika also große Erfolge feiert, ist die Situation in Osteuropa weiterhin bedenklich. Dort steigen - vor allem aufgrund der Stigmatisierung der Krankheit - seit Jahren die Infektionszahlen. "Weil es für Risikogruppen keine Programme zum Schutz vor Infektionen gibt, erhöht sich die Rate der Übertragungen", so von Braun.
Titelfoto: UKL/Stefan Straube