Leipziger Forscher finden heraus: Wenn der Wald fällt, gehen die Wolken

Leipzig - Großflächiger Waldverlust verringert die Wolkenbildung, was wiederum Auswirkungen auf das Klima hat. Das haben Forscher der Universität Leipzig in einer gemeinsamen Studie mit chinesischen Wissenschaftlern herausgefunden.

Ein abgeholzter Nadelwald - über solch großen Kahlflächen verringert sich die Wolkenbildung.
Ein abgeholzter Nadelwald - über solch großen Kahlflächen verringert sich die Wolkenbildung.  © imago/Westend61

Rodungen der Tropenwälder, großflächige Baumverluste nach Bränden, absterbende Wälder durch Trockenheit und Insektenbefall - jedes Jahr wird die Waldfläche auf unserem Planeten weiter dezimiert. Mit Auswirkungen auf das Klima!

"Wir haben herausgefunden, dass als Folge von Entwaldung global die tief liegenden Wolken abnehmen und in den Tropen auch hoch liegende Wolken", erklärt Studienautor Hao Luo vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig.

Gemeinsam mit Forschern der Sun Yat-sen University in China analysierten die Sachsen weltweit Entwaldungssimulationen mit Klimamodellen, beobachteten die Wolkenbildung in abgeholzten Gebieten.

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"Die verringerte Wolkenbedeckung lässt sich durch Veränderungen des turbulenten Wärmeflusses an der Oberfläche erklären, der den Auftrieb und die Feuchtigkeit in unterschiedlichem Maße verringert", erläutert Johannes Quaas (50), Professor für theoretische Meteorologie.

Und wieder ist ein Baum gefällt. Großflächige Rodung setzt Kohlendioxid frei, was den Forschern zufolge auch zur Erderwärmung beiträgt.
Und wieder ist ein Baum gefällt. Großflächige Rodung setzt Kohlendioxid frei, was den Forschern zufolge auch zur Erderwärmung beiträgt.  © imago/All Canada Photos
Johannes Quaas (50) ist Professor für theoretische Meteorologie an der Universität Leipzig und erforscht dort die Entstehung von Wolken.
Johannes Quaas (50) ist Professor für theoretische Meteorologie an der Universität Leipzig und erforscht dort die Entstehung von Wolken.  © Antje Gildemeister/Universität Leipzig

"Tief liegende Wolken wirken abkühlend auf das Klima, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren"

So sieht ein intakter Tropenwald aus - unten sattes Baumgrün, oben dichte Wolken.
So sieht ein intakter Tropenwald aus - unten sattes Baumgrün, oben dichte Wolken.  © privat

Die neue Studie habe belegen können, dass die Verringerung der Wolkenbedeckung in gerodeten Gebieten die kühlende Wirkung dort um fast die Hälfte reduziert.

Denn: "Tief liegende Wolken wirken abkühlend auf das Klima, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren", erklärt Quaas.

In einer zweiten Studie hatten die Leipziger Wissenschaftler bereits festgestellt, dass die Wolkendecke zunehmend ungleichmäßige Veränderungen zeigt.

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Professor Quaas: "Sie nimmt tagsüber stärker ab als nachts - diese Asymmetrie führt dazu, dass die kühlende Wirkung der Wolken tagsüber ab- und die wärmende Wirkung nachts zunimmt, was die globale Erwärmung verstärkt."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Westend61 ; Antje Gildemeister/Universität Leipzig ; imago/All Canada Photos ; privat

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