Leguan klaut Dreijähriger Keks und zwickt ihr in den Finger - Ärzte stehen lange vor einem Rätsel

San Jose (Kalifornien/USA) - Schreck im Urlaub: Ein fieser Leguan klaute einem kleinen Mädchen (3) einen Keks und biss ihr in den Finger - Eine üble Infektion an der Hand war die Folge. Die Ärzte standen lange vor einem Rätsel.

Ein Grüner Leguan zwickte ein kleines Mädchen in den Finger und klaute ihren Keks. (Symbolbild)
Ein Grüner Leguan zwickte ein kleines Mädchen in den Finger und klaute ihren Keks. (Symbolbild)  © 123rf/tverdohlib

Plötzlich wurde Lenas (3) kleine Hand immer größer. Die Eltern, Lisa und Julian, waren besorgt, brachten die Kleine zum Kinderarzt - der vermutete eine harmlose Zyste und riet abzuwarten. Als es nicht besser wurde und zudem juckte, gingen die Eltern zum Orthopäden. Auch dort: Rätselraten.

Erst eine Biopsie, ein kleiner Eingriff, bei dem etwas Gewebe entnommen und gründlich analysiert wird, brachte die Gewissheit. Infektionsmediziner übernahmen fortan den Fall.

Es stellte sich heraus: Lena hatte sich ausgerechnet bei einem Leguan angesteckt - einer als besonders sanft geltenden Echse, die eigentlich nur Pflanzen frisst und häufig als Haustier gehalten wird.

Lena wurde vom Leguan gebissen, die Wunde heilte ab, dann kam es zu Komplikationen

Lena wurde am Traumstrand von Costa Rica von der Echse gezwickt. (Symbolbild)
Lena wurde am Traumstrand von Costa Rica von der Echse gezwickt. (Symbolbild)  © 123rf/streetflash

Gegenüber CNN berichteten die Eltern, wie es zum Leguan-Biss kam.

Im März 2022 war die ganze Familie im Urlaub in der Traum-Destination Costa Rica. Am Strand gaben die Eltern der Dreijährigen einen Keks als Snack.

Plötzlich kroch der Leguan mit einer besonderen Vorliebe für Naschwerk aus dem Unterholz, zwickte die Kleine in den linken Mittelfinger, klaute sich den Keks und verschwand wieder. Lena hatte sich schlimm erschreckt und blutete am Finger - es blieb eine oberflächliche Wunde.

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Die Eltern handelten geistesgegenwärtig, brachten ihre Tochter in ein lokales Krankenhaus, wo man die Wunde mit Alkohol desinfizierte und Lena zur Sicherheit Antibiotika verabreichte.

Nach zwei Wochen war alles verheilt. Die Geschichte galt wohl fortan als witzige Familien-Anekdote.

Erst fünf Monate später schwoll Lenas Hand an - die Leidensgeschichte der kleinen Patientin begann.

Im Labor kam Erstaunliches zutage

Erst im Labor kam raus, was die Schwellung verursachte: Ein Bakterium, das vom Leguan übertragen wurde und nach fünf Monaten eine üble Schwellung auslöste. (Symbolbild)
Erst im Labor kam raus, was die Schwellung verursachte: Ein Bakterium, das vom Leguan übertragen wurde und nach fünf Monaten eine üble Schwellung auslöste. (Symbolbild)  © 123RF/alessandrobiascioli

Der Laborbefund brachte Erstaunliches zutage: Lena hatte sich beim Leguan-Biss mit einem Stäbchenbakterium infiziert.

Der Erreger ist bekannt, bei Aquarienfischen die gefürchtete Krankheit Fischtuberkulose auszulösen, für den Menschen gilt das Bakterium dagegen als relativ harmlos. Eigentlich lebt der Erreger im Wasser, wieso es der Leguan in sich trug, ist nun Gegenstand einer Experten-Debatte.

Heilung war indes in Sicht: Lena bekam eine Therapie mit Spezial-Antibiotika, wie sie sonst auch Tuberkulose-Kranke bekommen. Die Schwellung ging zurück, Lena kann inzwischen wieder ganz ohne Beschwerden herumtollen.

Die kleine Patientin wurde zum Fall für die Wissenschaft. Es sei wahrscheinlich der erste dokumentierte Fall, dass es zu so einer Infektion nach einem Leguan-Biss überhaupt gekommen sei, erklärten Lenas Ärzte.

Auf einem Mediziner-Kongress Mitte April wollen die Infektions-Spezialisten ihre Ergebnisse einem Fachpublikum präsentieren.

Titelfoto: Montage: 123rf/alessandrobiascioli, 123rf/tverdohlib, 123rf/streetflash

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