Krankheiten vorhersagen: Forscher suchen nach Lebewesen in Abwasser

Hamburg - Um das Abwasser in Hamburg auf Kleinstlebewesen zu erforschen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forscherverbundes "Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf" für die nächsten drei Jahre 1,9 Millionen Euro vom Bundesbildungsministerium erhalten.

Eine Mitarbeiterin arbeitet an einer Sicherheitswerkbank in einem Labor im Institut für Hygiene und Umwelt, dabei mischt sie isolierte RNA aus Abwasserproben mit PCR-Reagentien für die spezifische Detektion von SARS-CoV-2.
Eine Mitarbeiterin arbeitet an einer Sicherheitswerkbank in einem Labor im Institut für Hygiene und Umwelt, dabei mischt sie isolierte RNA aus Abwasserproben mit PCR-Reagentien für die spezifische Detektion von SARS-CoV-2.  © Daniel Reinhardt/dpa

Für die Untersuchungen werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entlang der Abwasserströme der Hansestadt Proben nehmen, wie die Universität Hamburg am Montag mitteilte. Ziel ist es, die Untersuchungen als indirektes Maß für die Gesundheit von Mensch und Tier nutzbar zu machen.

"Nicht erst in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass menschliche Abwasser ein sehr guter Indikator ist, um etwa die Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung vorherzusagen", erklärte der Leiter der Abteilung Mikrobiologie und Biotechnologie an der Universität Hamburg, Wolfgang Streit.

Im Rahmen des Projektes soll ein Instrument für die Hansestadt entwickelt werden, das zuverlässige Aussagen zu Gesundheitsfragen ermöglicht.

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Die Zusammensetzung des Abwassers wird vor allem durch den Menschen bestimmt - sei es durch vermehrt eingesetzte Antibiotika, die andere Bakterien im Wasser zerstören, oder Giftstoffe, Weichmacher und Mikroplastik, die in den Wasserkreislauf gelangen.

Der Klimawandel verstärkt laut der Universität diese Entwicklungen.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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