Hoffentlich klappt alles: 10 Milliarden Dollar für diesen Weltraum-Kasten!
Köln/Französisch-Guyana - Wenn der Start des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) am ersten Weihnachtstag gelingt, fliegt das wohl teuerste Weihnachtsgeschenk der Welt ins All. Das Satelliten-Teleskop kostet mehr als zehn Milliarden Dollar!
Das James-Webb-Teleskop wird das leistungsstärkste Teleskop, das jemals ins All gebracht wurde. Gleichzeitig ist es auch der teuerste Satellit, der jemals gebaut und über den zumindest öffentlich berichtet wurde.
Das neue Hightech-Teleskop soll Nachfolger des berühmten Hubble-Teleskops werden. Dieses ist seit mehr als 30 Jahren im Weltraum im Einsatz.
Die Aufgabe des JWST: Es soll die Entstehung des Weltalls untersuchen und herausfinden, wo die ersten Himmelskörper entstanden sind.
Dafür steckt unter anderem ein Teleskopspiegel mit einem Durchmesser von 6,5 Metern im Satelliten.
Die filigrane und technisch anspruchsvollste Technik an Bord des neuen Technik-Giganten kommt teilweise aus Deutschland!
Im Bauteil "Miri" stecken nach Angaben des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beispielsweise über zehn Jahre Forschungs- und Konstruktionsarbeit. Es ist das komplizierteste der vier Teleskop-Instrumente.
Es untersucht die Infrarotstrahlung und kann Geburtswolken junger Sterne beobachten. So soll es helfen, die Entstehung von Planeten in sehr frühen Galaxien zu dokumentieren.
James-Webb-Teleskop soll Hubble ablösen
Das gesamte Projekt wird von den Weltraumagenturen der USA, Kanadas und Europas gestützt.
Der Start am 1. Weihnachtstag soll vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana erfolgen.
Dort setzten Wissenschaftler, Ingenieure und Weltraum-Experten das extrem empfindliche Teleskop bereits am 11. Dezember 2022 auf die Ariana-5-Rakete. Die große Rakete soll den 6,5 schweren Technik-Kolloss heile in das All bringen.
Wie grazil das Wissenschafts-Werk ist, zeigt der Aufbau: Für den Transport auf die rund 40 Meter hohe Spitze der Rakete, wurde eigens ein riesiger "Duschvorhang" aufgehängt.
Er sollte sämtliche Verunreinigen durch kleinste Partikel auf den Sensoren verhindern. Die Mitarbeiter werkelten deshalb in Schutzanzügen.
Die Lebensdauer von James Webb ist nach NASA-Angaben zunächst für zehn Jahre geplant.
Titelfoto: ESA-Manuel Pedoussaut/pr