"Jahrhundertereignis!" Archäologen machen Mega-Fund in uralter Grabstätte
Odense - Archäologen haben in Dänemark ein kleines Messer mit einer fast zwei Jahrtausende alten Runeninschrift entdeckt.
Die Inschrift sei völlig einzigartig und könne auf die Zeit um das Jahr 150 zurückdatiert werden, teilte die Museumsorganisation Museum Odense am Montag mit. Nur einmal zuvor seien Runen aus diesem Zeitraum entdeckt worden und zwar im Jahr 1865 in Vimosen westlich von Odense.
Man könne mit Fug und Recht sagen, dass der Fund ein Jahrhundertereignis sei, erklärte der Archäologe Jakob Bonde.
Die Runenschrift wurde von den Germanen verwendet und ist die älteste bekannte Form des Schreibens in Skandinavien. Von ihr wurde von Beginn der Zeitrechnung über die Wikingerzeit bis hin ins späte Mittelalter rege Gebrauch gemacht.
Das Messer wurde nach Museumsangaben unter den Überresten eines Urnengrabs an einer kleinen Grabstätte östlich von Odense gefunden. Auf der Klinge wurde demnach das Wort "hirila" eingeritzt, was im Urnordischen so viel wie "Kleines Schwert" bedeutet. Ob dies der Name des Messers an sich oder seines Besitzers gewesen sei, lasse sich unmöglich sagen, schrieb das Museum.
Ab dem 2. Februar wird der äußerst seltene Fund nun in einer Sonderausstellung im Museum Møntergården in der drittgrößten Stadt Dänemarks auf der Insel Fünen ausgestellt.
Titelfoto: Rogvi N. Johansen/Museum Odense/dpa