Halb Mensch, halb Affe: Forscher erschaffen Mix-Embryo, der 19 Tage überlebt

Kalifornien (USA) - Können Menschen und Affen zusammen Kinder bekommen? Eigentlich nicht, aber Wissenschaftler haben es nun trotzdem geschafft, eine Art Mischwesen zu erschaffen und fast drei Wochen lang am Leben zu halten.

Das Vermischen von menschlichen und Affen-Genen gilt als extrem umstritten.
Das Vermischen von menschlichen und Affen-Genen gilt als extrem umstritten.  © Bildmontage: -/WWF/PA Media/dpa und Weizhi Ji/Kunming University of Science and Technology/dpa

Wenn ein Pferd und ein Esel sich gemeinsam fortpflanzen, kommt ein Maultier dabei heraus. Doch was würde entstehen, wenn Menschen und Affen Nachwuchs bekämen? Wäre das Ergebnis menschlich oder tierisch?

Nun, ganz so weit ist die Wissenschaft noch nicht. Aber im Bereich der Stammzellenforschung gab es nun dennoch einen großen Durchbruch: Forscher erschufen einen Mensch-Affen-Embryo, der immerhin fast drei Wochen lang am Leben war!

Verantwortlich dafür war ein Team von Wissenschaftlern des "Stalk Institute for Biological Studies" aus San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien und von der "Kunming University of Science and Technology" in China.

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Was genau haben sie da erschaffen? Wie das Team in einem Artikel im Fachmagazin "Cell" erklärte, hatten sie es geschafft, menschliche Stammzellen in die Blastozysten eines Affen einzupflanzen. Das heißt, sie kombinierten Menschen-Gene mit einem tierischen Embryo.

So etwas wurde schon in den vergangenen Jahrzehnten oft versucht, doch der neu geformte Organismus blieb bislang nie sonderlich lange lebendig.

Nun konnte so ein Mensch-Affen-Embryo aber ganze 19 Tage lang am Leben gehalten werden! Das könnte ganz neue medizinische Möglichkeiten für die Menschheit eröffnen. Gleichzeitig stößt die Forschung aber auch auf viel Kritik.

Mix aus Menschen und Primaten gilt als unethisch und ist mancherorts verboten

Labormäuse werden schon seit Jahrzehnten aus Forschungszwecken mit menschlichen Zellen ausgestattet.
Labormäuse werden schon seit Jahrzehnten aus Forschungszwecken mit menschlichen Zellen ausgestattet.  © Friso Gentsch/dpa

Der Plan des Forscher-Teams war es, mit der Vermischung von tierischen und menschlichen Genen mehr über Krankheiten herauszufinden und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, eines Tages vielleicht sogar Spenderorgane für Menschen zu züchten.

Etwas ganz ähnliches wird schon seit den 1980ern mit Mäusen gemacht: Dabei bekommen die kleinen Tierchen quasi menschliche Nervenzellen ins Gehirn eingepflanzt, wodurch man Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson erforschen kann.

Bei der Mischung zwischen Menschen und Primaten ist das aber etwas anderes, denn dabei treten ethische Fragen auf. Anders als bei den Tierversuchen mit Mäusen könnte dabei eines Tages theoretisch ein Affenmensch-Mischwesen entstehen. Wäre das dann noch ein Tier oder schon ein Mensch?

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Wegen solcher Fragen gelten diese Forschungen zumindest als umstritten und in manchen Ländern sogar als verboten. Schon 2011 stufte auch der deutsche Ethikrat das Erschaffen solcher sogenannten "Chimären" als unethisch ein.

Titelfoto: Bildmontage: -/WWF/PA Media/dpa und Weizhi Ji/Kunming University of Science and Technology/dpa

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