Fund aus der Hölle: Forscher finden Erdbebenopfer aus dem Jahr 79!
Pompeji - Forscher haben auf dem archäologischen Gelände der versunkenen Stadt Pompeji in Italien zwei Skelette gefunden. Dabei handelt es sich um die Opfer eines Erdbebens, das den Ausbruch des Vesuvs 79 nach Christus begleitete, wie der Archäologiepark am Dienstag mitteilte.
Die Forscher gehen davon aus, dass es sich wahrscheinlich um zwei Männer im Alter von ungefähr 55 Jahren handelte.
Sie wurden unter den Trümmern eines Hauses gefunden.
Die beiden Männer sollen nach dem Einsturz von Teilen des Gebäudes aufgrund des Erdbebens an "multiplen Traumata" gestorben sein, wie es hieß.
Ein Teil der Wand des Raumes stürzte demnach ein und traf den einen Mann.
Die Überreste eines anderen Teils der Wand zeigen zudem die massive Intensität des Erdbebens, das den Vulkanausbruch begleitete.
Der gesamte obere Teil löste sich und stürzte in den Raum, wobei er die andere Person erdrückte und begrub.
Beide Skelette wurden liegend aufgefunden - die Position des einen Skeletts erweckt den Eindruck, als hätte der Mann versucht, sich mit erhobenem Arm zu schützen.
Das Paradies für Archäologen
Die Entdeckung der Skelette zeige, "wie viel es über den schrecklichen Ausbruch von 79 nach Christus noch zu entdecken gibt", sagte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano (60) laut einer Mitteilung.
"Moderne Ausgrabungstechniken helfen uns, die Hölle besser zu verstehen, die die Stadt Pompeji in zwei Tagen vollständig zerstörte und viele Einwohner tötete", betonte der deutsche Park-Direktor Gabriel Zuchtriegel (41).
Man könne mit den Entdeckungen den letzten Momenten der Opfer näher kommen.
In der versunkenen Römer-Stadt am Fuße des Vulkans Vesuv stoßen die Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde.
Im Jahr 79 bedeckten Asche, Schlamm und Lava nach mehreren Ausbrüchen des Vesuvs die antike Stadt und konservierten sie damit.
Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt.
Heute gehört der Park zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Archäologiepark Pompeji//dpa/Archäologiepark Pompeji