46.000 Jahre im Eis: Forscher erwecken unbekannte Spezies wieder zum Leben!
Dresden/Köln - Nachdem russische Forscher vor fünf Jahren im sibirischen Permafrostboden zwei tiefgefrorene Würmer aus der Zeit der Mammuts entdeckt hatten, gelang es Wissenschaftlern aus Dresden und Köln nun, ein Exemplar der unbekannten Spezies wieder zum Leben zu erwecken.
Es ist eine Geschichte, die an den Film-Klassiker "Jurassic Park" erinnert, wo mithilfe einer in Bernstein konservierten Mücke aus der Urzeit die Spezies der Dinosaurier wiederbelebt wird, mit teils fatalen Folgen für die Menschen.
In diesem Fall überbrückte der Urzeit-Wurm den langen Zeitraum bis zu seiner Entdeckung nicht im Harz, sondern in 40 Meter Tiefe im Permafrostboden Sibiriens.
Wie CNN am Freitag berichtete, gelang es deutschen Forschern nun, einen dieser Würmer nach 46.000 Jahren Tiefschlaf aufzuwecken.
All die Zeit befand sich das Exemplar der "Panagrolaimus kolymaenis" getauften, bisher unbekannten Wurm-Art in einem "kryobiotischen Zustand" irgendwo "zwischen Tod und Leben", erklärte Teymuras Kurzchalia vom Max-Planck-Institut in Dresden gegenüber CNN.
46.000 Jahre alter Wurm bringt wertvolle Erkenntnisse!
Die Prozedur der Wiederbelebung klingt dabei überraschend simpel, gemessen an der halben Ewigkeit, die der Organismus im Eis verbrachte.
Allein durch die Zufuhr von Wasser sei es gelungen, die Systeme des Wurms wieder zum Laufen zu bringen. Anschließend sei die Spezies zur weiteren Untersuchung nach Deutschland gebracht worden.
Anhand von Spurenelementen im Wurm-Inneren sei es dort den Forschern gelungen, das Alter des Exemplars auf rund 46.000 Jahre zu bestimmen.
Diese filmreife Entdeckung bringt dabei nicht nur gute Neuigkeiten für den Wurm, der wahrscheinlich nicht mehr mit einem zweiten Leben gerechnet hatte, sondern auch für die weitere Forschung.
Anhand der gesammelten Erkenntnisse lasse sich erforschen, wie heutige Tierarten vor extremen Umweltbedingungen geschützt werden könnten, so Philipp Schiffer von der Universität Köln gegenüber CNN.
Titelfoto: Bildmontage: -/University of Oxford/dpa, Alexei V. Tchesunov and Anastasia Shatilovich / Institute of Physicochemical and Biological Problems in Soil Science RAS