Forscher entdecken Weg, um im Traum mit schlafenden Leuten zu kommunizieren
Evanston (USA) - "Interaktives Träumen" ist offenbar möglich: Ein Team von Wissenschaftlern hat herausgefunden, wie man mit Menschen kommunizieren kann, die gerade schlafen. So können manche Schläfer im Traum sogar Matheaufgaben lösen und auf Fragen antworten.
Obwohl Träumen bei uns Menschen etwas ganz Normales ist, gibt es bislang noch keine exakte wissenschaftliche Erklärung dafür, was genau im Schlaf mit einem menschlichen Gehirn passiert. Nun beweist eine neue Studie aber immerhin, dass man selbst im Traum noch mit der Außenwelt "sprechen" kann.
Professor Ken Paller von der Northwestern University in Illinois ist einer der Verfasser der Studie, die am Donnerstag online veröffentlicht wurde, und erklärt: "Wir haben herausgefunden, dass man mit Personen im Schlaf interagieren und sogar mit ihnen kommunizieren kann."
"Wir haben außerdem bewiesen, dass Träumer in der Lage sind, Fragen zu verstehen und Antworten zu geben", sagt Paller über das Forschungsergebnis.
Für ihre Studie haben die Wissenschaftler 36 Menschen untersucht, die sogenanntes "luzides Träumen" beherrschen - also eine Technik, bei der einem im Traum vollkommen bewusst ist, dass man gerade träumt.
So gelang es den Schlafenden während den Experimenten bestimmte Herausforderungen zu erledigen, simple Matheaufgaben (zum Beispiel "acht minus sechs") zu lösen und sogar ja-oder-nein-Fragen zu beantworten!
Forschungsergebnisse könnten zum Beispiel gegen Albträume helfen
Natürlich konnten die Träumer aus ihrem Schlaf heraus nicht direkt mit den Wissenschaftlern sprechen. Stattdessen reagierten sie etwa durch Bewegungen ihrer Augen oder durch das Anspannen von Gesichtsmuskeln.
Die Ergebnisse der Studie könnten in Zukunft dabei helfen, sowohl Träume als auch das menschliche Gedächtnis weiter zu erforschen. Möglicherweise könnten sie auch zu neuen Techniken führen, um Albträume zu vermeiden.
An der wissenschaftlichen Studie arbeitete allerdings nicht nur eine US-Uni allein. Auch Forscher aus Frankreich, den Niederlanden und sogar von der Universität in Osnabrück waren beteiligt.
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