Forscher behaupten, dass Du länger lebst, wenn Du zu dieser Uhrzeit Sport treibst
Peking - Hoch lebe der Sport! Wenn es nach chinesischen Forschern geht, ist ein wichtiger Faktor bislang jedoch zu kurz geraten: die Tageszeit! Die Studie verrät ebenso, warum die Uhrzeit des Sporttreibens vor allem für gesundheitlich angeschlagene Menschen von großer Bedeutung ist.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich sportliche Aktivität positiv auf die Gesundheit auswirkt. Doch nun wollen Wissenschaftler herausgefunden haben, dass der Tageszeit eine entscheidende Rolle zukommt.
Eine neue Studie aus China, die Teilnehmer aus der UK Biobank analysierte, hat sich diesem Phänomen gewidmet und überrascht mit bislang ungeahnten Erkenntnissen:
Sportliche Betätigungen, die sich über den ganzen Tag erstrecken oder über die Mittagszeit stattfinden, können die ohnehin positiven Gesundheitseinflüsse nochmals verstärken!
Bedeutet: Wenn der persönliche Zeitplan dies zulässt, sollten Sporteinheiten mittags oder am frühen Nachmittag absolviert werden.
Einen besonders gesundheitsförderlichen Einfluss habe dies der Studie zufolge auf tendenziell ältere Männer, eher unsportliche Personen sowie Menschen mit bestehender Herzerkrankung.
Hierzu werteten die chinesischen Wissenschaftler über einen Zeitraum von über sieben Jahren die Daten von mehr als 92.000 Personen aus.
Unabhängig von der Tageszeit der sportlichen Betätigung kam die Studie zu folgendem Schluss: Bei regelmäßiger moderater bis intensiver sportlicher Aktivität war eine längere Lebenszeit wahrscheinlich. Darüber hinaus verringerte sich die Wahrscheinlichkeit, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.
Weitere internationale Studien legen nahe: Mittags-Sport stärkt Gesundheit!
Wissenschaftler aus Brasilien und Schweden stützen die chinesische These der bevorzugten (Nach)mittags-Workouts.
So soll unter anderem die Herzfrequenz bei Patienten, die unter Bluthochdruck litten, nach Aerobic-Übungen kontrolliert worden sein. Dabei wollen die brasilianischen Forscher herausgefunden haben, dass sich der Herzschlag bei Einheiten am Morgen langsamer normalisierte.
Heißt: Menschen, die mit Herzproblemen zu tun haben, sollten besser nicht vor dem Mittag Sport treiben.
Doch auch die Rolle des Blutzuckerspiegels sollte nicht außer Acht gelassen werden. Hierbei richten sich schwedische Wissenschaftler vor allem an Menschen, die unter Typ-2-Diabetes leiden.
In diesem Fall würden sich die betroffenen Patienten mit Einheiten um die Mittagszeit oder später einen größeren Gefallen tun als zur frühen Stunde.
Prof. Ingo Froböse (65) von der Sporthochschule Köln weiß um Rat: Erwachsene sollten rund eine halbe Stunde Bewegung in ihren Alltag integrieren. Dabei dürfen die moderaten sportlichen Aktivitäten die intensiven bei Weitem übersteigen (im Verhältnis 80 zu 20 Prozent).
Der renommierte Sportwissenschaftler rät dazu, wöchentlich rund 150 Minuten Ausdauertraining zu absolvieren, plus zweimal wöchentlich 20 bis 30 Minuten Krafttraining.
Titelfoto: Markus Scholz/dpa