ESA-Sonde "Juice" verspätet auf Sechs-Milliarden-Kilometer-Reise zum Jupiter gestartet

Darmstadt/Kourou - Nach der Verschiebung um einen Tag ist die europäische Raumfahrtsonde "Juice" am heutigen Freitag zum riesigen Gasplaneten Jupiter gestartet.

Mit einem Tag Verspätung brachte eine Ariane-5-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana die Jupiter-Sonde "Juice" ins All.
Mit einem Tag Verspätung brachte eine Ariane-5-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana die Jupiter-Sonde "Juice" ins All.  © Stephane Corvaja/ESA/AP/dpa

Es ist das bislang am weitesten entfernte Ziel der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Die Sonde hob um 14.14 Uhr an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ab, wie Bilder einer Live-Übertragung im Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt zeigten.

Der ursprünglich für Donnerstag geplante Start war wegen eines Gewitterrisikos abgesagt worden.

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"Juice" ist nun auf ihrem Weg zum Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasgiganten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem. Die Sonde soll mit zehn Instrumenten an Bord vor allem die großen Monde von Jupiter analysieren. Dort wird Wasser unter einem dicken Eispanzer und damit Voraussetzungen für Leben vermutet.

Sie wird nach Angaben des Esa-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein, weil ihre Reise nicht gradlinig verläuft.

Start geglückt: Die Mitarbeiter im Weltraumbahnhof Kourou überwachen den Beginn der Jupiter-Mission.
Start geglückt: Die Mitarbeiter im Weltraumbahnhof Kourou überwachen den Beginn der Jupiter-Mission.  © Eric Lalmand/belga/dpa

2031 erricht "Juice" den Jupiter, dann sollen seine Monde nach der Voraussetzung für Leben untersucht werden

Hauptziele von "Juice" sind die Jupitermonde "Europa", "Kallisto" und vor allem "Ganymed".
Hauptziele von "Juice" sind die Jupitermonde "Europa", "Kallisto" und vor allem "Ganymed".  © ESA/ATG medialab/NASA/J. Nichols/University of Leicester/JPL/University of Arizona/DLR/dpa

Bei der über eine Milliarde Euro teuren Mission wollen die Wissenschaftler nach der Ankunft im Jahr 2031 unter anderem einen Blick auf die Jupiter-Monde "Europa", "Kallisto" und "Ganymed" werfen.

Mit den zehn Instrumenten, neun von europäischen Partnern und eines der US-Raumfahrtagentur Nasa, sind verschiedene Untersuchungen möglich, unter anderem Radar- und Lasermessungen.

Mit dem Radar können auch unter der Eisschicht Daten gesammelt, mit dem Laser Altimeter "Gala" (Ganymede Laser Altimeter) soll die Oberfläche "Ganymeds" vermessen werden. Zusammen mit den Daten und mit Bildern der Kamera "Janus" kann später auch ein digitales 3-D-Modell des komplett mit Eis bedeckten Mondes erstellt werden.

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Bevor die Sonde ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat sie erst noch mal eine lange Strecke vor sich. Sie muss bei ihrer achtjährigen Reise einmal um die Venus und dreimal um die Erde fliegen, um Geschwindigkeit aufzunehmen.

Energie sollen ihre Solarpaneele mit einer Größe von insgesamt 85 Quadratmetern liefern.

Titelfoto: Bild-Montage: Eric Lalmand/Belga/dpa, Stephane Corvaja/ESA/AP/dpa

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