HIV-Infektionen bald Geschichte? Durchbruch an TU Dresden!

Dresden - Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden ist es offenbar gelungen, den Infektionsweg des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) zu entschlüsseln. Aufgrund dieser Errungenschaft soll es künftig möglich sein, eine Infektion zu verhindern.

An der TU Dresden gelang Forschern ein Durchbruch bei der Behandlung von HIV. (Archivbild)
An der TU Dresden gelang Forschern ein Durchbruch bei der Behandlung von HIV. (Archivbild)  © Steffen Füssel

In Zusammenarbeit mit der Touro University in Nevada (USA) sei es den Wissenschaftlern aus Dresden gelungen, jenen Weg nachzuvollziehen, wie das Virus in den Kern einer gesunden Zelle eindringt und diese infiziert, gab die TU Dresden in einer Mitteilung am Donnerstag bekannt.

Zur "Invasion" nutze das HI-Virus demnach drei bestimmte Proteine, die man nun herauskristallisiert habe. Dieser aufgedeckte "Proteinsignalweg" des Virus eröffne neue Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Medikamente, so Dr. Aurelio Lorico von der Universität in Nevada.

Wie genau solche Medikamente künftig wirken könnten, lieferten die Forscher gleich mit: Sie hätten eigene Moleküle synthetisiert und erfolgreich getestet, welche eines der drei zur Infektion nötigen Proteine blockieren und so die Infektion stoppen könnte.

Sächsische Forscher machen sensationelle Entdeckung im Toten Meer
Wissenschaft und Forschung Sächsische Forscher machen sensationelle Entdeckung im Toten Meer

In den Ergebnissen ihrer Studie sehen die Forscher dabei auch Potenzial für die Behandlung weiterer Krankheiten.

HIV unter dem Mikroskop.
HIV unter dem Mikroskop.  © Hans Gelderblom/Robert Koch Institut/dpa

"Da dieser neue Ansatz auch auf andere Erkrankungen wie Krebs angewendet werden kann, ist es sehr interessant, alle beteiligten molekularen Akteure weiter zu entschlüsseln, was zu neuen Therapien in der Virologie und Onkologie führen könnte", erklärte Dr. Denis Corbeil vom Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Hans Gelderblom/Robert Koch Institut/dpa

Mehr zum Thema Wissenschaft und Forschung: