Diabetes bei Katzen: Kann bald auf die Insulin-Spritze verzichtet werden?

USA - Diabetes ist eine Diagnose, die das Leben auf einen Schlag verändert. Und das nicht nur für Menschen. 11,5 Millionen Katzen leben in Deutschland. Davon sind fast 60.000 von Diabetes betroffen. Oft auch ohne, dass die Besitzer es wissen. Fällt es dann einem Tierarzt auf, führt kein Weg um die Insulin-Spritze herum. Für viele Katzenhalter und ihre Stubentiger eine Tortur! Eine Pille soll nun Abhilfe verschaffen.

Vielen Katzenhaltern ist nicht bewusst, dass beliebte und gängige Marken ihren Stubentiger im schlimmsten Fall sehr krank machen können. (Symbolfoto)
Vielen Katzenhaltern ist nicht bewusst, dass beliebte und gängige Marken ihren Stubentiger im schlimmsten Fall sehr krank machen können. (Symbolfoto)  © 123RF/chalabala

Katze sind wie Hunde vierbeinige Familienmitglieder und nicht aus dem Alltag der meisten deutschen Haushalte wegzudenken. Dementsprechend hart ist es für Katzenbesitzer zu erfahren, dass ihr Liebling an einer unheilbaren Krankheit leidet.

Anders als Hunde leben viele Katzen fast ausschließlich in Wohnung oder Haus und verlassen die vier Wände ihrer Familie nur selten. Die fehlende Bewegung zusammen mit getreidehaltigem und zuckerhaltigem Futter kann so über Jahre hinweg Diabetes ausbrechen lassen.

Wie das Nachrichtenportal AP News berichtet, wird die Krankheit durch zu viel Glukose oder Zucker im Blutkreislauf verursacht, der aufgrund zu wenig Insulin in der Bauchspeicheldrüse dazu führt, dass überschüssiger Zucker nicht abgebaut werden kann. Diabetes-Symptome sind bei Katzen vor allem übermäßiges Urinieren, extremer Durst, gesteigerter Appetit und Gewichtsverlust.

Spektakulärer Fund: Neuer Flugsaurier entschlüsselt Millionen Jahre altes Rätsel!
Wissenschaft und Forschung Spektakulärer Fund: Neuer Flugsaurier entschlüsselt Millionen Jahre altes Rätsel!

Durch das Überwachen des Blutzuckerspiegels der Stubentiger und das regelmäßige Spritzen von Insulin lässt sich allerdings mit der Krankheit fertigwerden. Vielen Katzen fällt die Umstellung zu der neuen Routine jedoch schwer. Sie wollen sich nicht piksen lassen, flüchten oder reagieren aggressiv auf die Annäherungsversuche ihrer Halter. Dabei möchten sie ihren Haustieren doch nur helfen!

Wunderpille für Diabetes-Katzen - mit einem Nachteil

Auch für Katzen ist Spritzen eine sehr unangenehme Prozedur! (Symbolfoto)
Auch für Katzen ist Spritzen eine sehr unangenehme Prozedur! (Symbolfoto)  © 123RF/yanadjana

Doch nicht nur für die schnurrenden Tiere kann das Spritzen zur Tortur werden. Wer nicht gerade selbst Arzt oder Pfleger ist, wird beim Anblick der Nadel erst einmal schlucken müssen. Tierärzte erwarten von Katzenhaltern, dass diese das Insulin selbst spritzen. Es wäre einfach ein zu hoher Aufwand, jeden Tag in die Praxis zu kommen, und auf Dauer wohl auch den meisten zu teuer.

Laut AP News würden allein in den USA 10 Prozent aller mit Diabetes diagnostizierten Katzen innerhalb des ersten Jahres eingeschläfert werden müssen, weil es teilweise zu erheblichen Behandlungsschwierigkeiten komme.

Dort hat man daher schon länger nach einer Alternative gesucht, die im Dezember für den Verbrauchermarkt zugelassen wurde und in den nächsten Wochen im Handel verfügbar sein wird: Bexacat, eine Pille, die das lästige Spritzen von Insulin ersetzt.

Sächsische Forscher machen sensationelle Entdeckung im Toten Meer
Wissenschaft und Forschung Sächsische Forscher machen sensationelle Entdeckung im Toten Meer

Sie ist die erste ihrer Art für Tiere. Ähnliche Medikamente, die Insulin-Spritzen ersetzen sollen, sind seit etwa einem Jahrzehnt für Menschen auf dem Markt.

Die Pille habe nur einen Nachteil, so AP News. Wenn ein Kater oder eine Katze bereits Insulin gespritzt bekommen hat, springe sie nicht mehr auf Bexacat an. Trotzdem ist die Diabetes-Pille für Stubentiger sehr viel benutzerfreundlicher als die altbekannte Methode und soll zukünftig Haltern und ihren Miezen das Leben erleichtern.

Die Kosten für Insulin und Spritzen-Stifte variieren je nach Bezugsquelle - im Großen und Ganzen gehe man aber von in etwa den gleichen Ausgaben für die Bexacat-Pillen aus. Diese werden wie Insulin täglich verabreicht und können sogar einfach unters Futter gemischt werden. Nur die Überwachung des Blutzuckerspiegels bleibt wie gehabt. Wann und ob das Medikament den Sprung auf den deutschen Markt schafft, ist bisher nicht bekannt.

Titelfoto: 123RF/yanadjana

Mehr zum Thema Wissenschaft und Forschung: