USA rüsten sich für Konflikte im All: Weltraum-Kommando in Ramstein aktiviert
Ramstein - Mit einem in Ramstein (Rheinland-Pfalz) stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für Konflikte im All.
Bei einer Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt im Kreis Kaiserslautern wurde die Einheit am Freitag offiziell in Dienst gestellt. Das Kommando unter der Leitung von US-Oberst Max Lantz hat zunächst 30 Mitarbeiter.
Sie sollen kritische Infrastruktur wie Telekommunikation und Navigation schützen helfen sowie "potenzielle Gegner abschrecken, auf Krisen reagieren und Bündnisse und Partnerschaften stärken", wie es hieß.
Die Bedeutung von Satelliten-Infrastruktur habe in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, sagte General Chance Saltzman, Chef der Weltraumkommandos. Dies betreffe nicht nur das Militär – auch das Alltagsleben sei ohne technische Unterstützung aus der Schwerelosigkeit nicht mehr denkbar – etwa GPS.
"Wir haben einen Punkt erreicht, an dem es schwer wäre, auf diese Mittel zu verzichten. In Kenntnis der Gefahren gibt es die Space Force", sagte Saltzman. Der für Afrika zuständige General Michael Langley sagte bei der Zeremonie: "Wir sind auf der Hut."
Space Force soll Aggressionen im und aus dem Kosmos abwehren
Laut Gesetz soll die Space Force die Operationsfreiheit der USA im All gewährleisten und die Interessen der Amerikaner dort schützen. Aufgabe der Teilstreitkraft ist es demnach auch, Aggressionen im und aus dem Kosmos abzuwehren und dort Operationen auszuführen.
Generalleutnant Steven Basham sprach von einem "historischen Moment" in Ramstein. "Es hat längere Zeit gebraucht, aber kommt zur richtigen Zeit."
Man sehe Herausforderungen nicht nur durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern zum Beispiel auch durch die Klimakrise oder die Frage von Ernährungsprogrammen etwa für Afrika.
Die Space Force als eigene US-Teilstreitkraft war 2019 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Leben gerufen worden. Sie ist neben Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanteriekorps und Küstenwache die sechste eigenständige Teilstreitkraft der USA.
Titelfoto: Andreas Arnold/dpa