Über 200 Kilo schwer! 20 Jahre alter Satellit soll heute Nacht auf die Erde stürzen
Washington D.C. (USA) - Was passiert eigentlich mit einem Satelliten, der ausgedient hat? Genau das werden wir am morgigen Donnerstag erfahren! Denn Raumsonde "RHESSI" ist arbeitslos und steuert direkt auf unseren Planeten zu. Während die meisten Teile in der Erdatmosphäre verbrennen werden, könnten manche Trümmerteile tatsächlich auf die Erde stürzen.
Über zwei Jahrzehnte war die Raumsonde "Reuven Ramaty High Energy Solar Spectroscopic Imager" (RHESSI) fleißig im Weltall unterwegs.
Nach ihrem Start im Februar 2002 lieferte der NASA-Satellit interessante Bilder der Sonne und verhalf Wissenschaftlern aus den USA und der Schweiz zu neuen Erkenntnissen über unser Zentralgestirn.
In seiner aktiven Zeit konnten Forscher dank der Aufnahmen von "RHESSI" mehr über Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe (Sonneneruptionen, bei denen Plasma ausgestoßen wird) lernen.
Dabei zeichnete der Satellit mit seinen bildgebenden Spektrometer laut einer Mitteilung der NASA rund 100.000 Röntgenereignisse und Gammastrahlen-Bilder auf.
Dies war das erste Mal überhaupt, dass solche Vorfälle bei Sonneneruptionen aufgenommen werden konnten.
Satellit wurde bereits 2018 von der NASA abgeschaltet
Der Satellit war es auch, der starke "terrestrische Gammastrahlenblitze" unter die Lupe nahm, die bei Gewittern auf unserer Erde auftreten. Während diese Art von Blitze für uns auf dem Boden nicht gefährlich sind, könnte laut Deutschlandfunk die Elektronik von Flugzeugen gestört werden, wenn diese von einem Gamma-Blitz getroffen werden.
2018 gab es dann "Kommunikationsschwierigkeiten" zwischen der Sonde und der NASA. Die Folge: Die rund 272 Kilogramm schwere "RHESSI" wurde stillgelegt.
Wie die NASA berichtet, soll die Raumsonde gegen 21.30 Uhr (+/- 16 Stunden) Nordamerikanischer Ostküsten-Sommerzeit - bei uns also gegen 3.30 Uhr in der Nacht zum Donnerstag - in die Erdatmosphäre eintreten.
Die Experten vermuten, dass die meisten Teile des Satelliten dabei verbrennen werden. Allerdings erwartet man, dass einige Trümmer den Wiedereintritt überstehen und auf die Erde stürzen. "Das Risiko, dass jemand Schaden nimmt, ist niedrig - etwa 1 zu 2467", heißt es auf der Website der NASA.
NASA äußert sich im Netz zu Wiedereintritt von Raumsonde
Die zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft sowie das Verteidigungsministerium werden den Wiedereintritt von "RHESSI" überwachen und die Bevölkerung über Neuigkeiten informieren.
Titelfoto: Bildmontage Screenshot Twitter/ NASA Sun & Space, NASA_LSP