Sternschnuppen-Regen erwartet! So könnt Ihr den Perseidenschwarm gut sehen

Leipzig - Hochsommer ist Sternschnuppenzeit: Mitte August sind dank des legendären Perseidenschwarms wieder unzählige Sternschnuppen mit bloßem Auge am Himmel zu sehen. Der Meteor-Regen wird in diesem Jahr am frühen Montagmorgen und in der Nacht auf Dienstag kommender Woche am besten zu beobachten sein. Bei klarer Sicht können Beobachter dann alle zwei Minuten einen Meteor über den Himmel huschen sehen.

Der Perseidenschwarm ist bei klarem Himmel gut zu sehen. (Archivbild)
Der Perseidenschwarm ist bei klarem Himmel gut zu sehen. (Archivbild)  © Ole Spata/dpa

Für Nachteulen und Frühaufsteher

Bereits Ende Juli tauchen die ersten Perseiden am Himmel auf. Ihre Zahl erhöht sich dann, bevor sie am Montagnachmittag ihren Höhepunkt erreichen - und zwar genau dann, wenn es in Deutschland taghell ist.

In den Nächten um das Maximum herum, also von Sonntag auf Montag und von Montag auf Dienstag werden aber nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde und des Hauses der Astronomie in Heidelberg dennoch 20 bis 30 Schnuppen pro Stunde sichtbar.

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Kaum störendes Mondlicht

Der zunehmende Mond geht bereits vor Mitternacht unter und da er sehr tief über dem Horizont steht, stört er nur wenig. Die Perseiden zeigen außerdem oft recht helle Meteore, die auch bei Mondlicht zu sehen sind.

Spur zum Sternbild Perseus

Seit jeher markieren die Augustmeteore für Sternschnuppenfans einen festen Termin im astronomischen Jahreskalender: Die Perseiden sind der einzige große Meteorstrom im Sommer und einer der ergiebigsten überhaupt.

Ihren Namen verdanken die Sommersternschnuppen dem Sternbild Perseus. Die Perseiden scheinen diesem Sternbild zu entspringen - Astronomen bezeichnen diesen Ausstrahlungspunkt als Radiant.

Schnuppen aus Kometenstaub

Mitte August können wieder Sternschnuppen beobachtet werden. (Archivbild)
Mitte August können wieder Sternschnuppen beobachtet werden. (Archivbild)  © Matthias Balk/dpa

In Wahrheit kommen die Sternschnuppen aber aus der unmittelbaren Erdumgebung. Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der 1862 entdeckte Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückließ.

Staubteilchen verglühen in Erdatmosphäre

Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel aus Kometenstaub mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein - also mit einer Geschwindigkeit von 216.000 Stundenkilometern.

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In einer Höhe von 80 bis hundert Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinungen, die Sternschnuppen genannt werden. In Wirklichkeit leuchten nicht die Teilchen selbst, sondern die Luft drumherum, die durch die Reibung aufgeheizt wird.

Spektakuläre Feuerkugeln selten

Die größeren Meteore leuchten bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre so stark wie helle Sterne und Planeten. Noch heller, aber auch entsprechend seltener sind die sogenannten Feuerkugeln. Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.

Keine besondere Ausrüstung nötig

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht - ein Liegestuhl oder eine Isomatte und eine gute Rundumsicht reichen aus. Ferngläser oder gar Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich, denn das Blickfeld solcher Instrumente ist für die flinken Himmelskreuzer viel zu klein.

Störendes Kunstlicht meiden

Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ein Platz fernab der von Kunstlicht durchfluteten Städte. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte ein Weitwinkelobjektiv verwenden, die Kamera auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Volksmund

Im Volksmund heißen die Augustmeteore übrigens Laurentiustränen. Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither regnete es der Legende zufolge an diesem Tag stets feurige Tränen.

Titelfoto: Ole Spata/dpa

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