Vom Mond angeknabbert: Partielle Sonnenfinsternis über Deutschland

Von Paul Schiffgens

Berlin - Die Erwartungen waren groß, in vielen Teilen Deutschlands die partielle Sonnenfinsternis bestaunen zu können. Vielerorts versteckte sich das Himmelsschauspiel aber hinter einer Wolkendecke.

Über Heilbronn ist am Samstag eine Partielle Sonnenfinsternis zu sehen gewesen.
Über Heilbronn ist am Samstag eine Partielle Sonnenfinsternis zu sehen gewesen.  © Christoph Schmidt/dpa

Das Naturspektakel sei besonders im Westen und Nordwesten Deutschlands zu sehen gewesen, erklärte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Im Süden und Südosten hingegen warteten die Astronomen bis zuletzt auf klare Sicht.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigten sich damit die vorherigen Wetterprognosen. In einem Streifen von Schleswig-Holstein bis ins Saarland hätten gute Bedingungen geherrscht, um die Sonnenfinsternis zu beobachten.

In anderen Teilen, etwa im äußersten Osten Deutschlands, sei das Schauspiel zumindest durch einzelne Wolkenlücken erkennbar gewesen, bestätigte auch Carolin Liefke.

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Die partielle Sonnenfinsternis begann am Mittag im Westen von Deutschland. In Köln etwa startete sie um 11.18 Uhr, in Frankfurt am Main um 11.21 Uhr, in Hamburg um 11.25 Uhr und in Berlin um 11.32 Uhr. Etwa jeweils 50 Minuten später gegen 12.10 Uhr bis 12.20 Uhr war das Maximum erreicht.

Noch einmal rund 50 Minuten später war der Mond komplett an der Sonne vorbeigezogen. Im Nordwesten war die Sonnenfinsternis dabei am ausgeprägtesten. Die Bedeckung nahm Richtung Südosten ab: In Kiel wurden maximal knapp 22 Prozent der Sonne bedeckt, in Berlin 15 Prozent und in München 11 Prozent.

Nächstes Jahr erneute partielle Sonnenfinsternis

Schaulustige sehen sich das Himmel-Spektakel durch spezielle Sonnenfinsternis-Brillen an. Trotz des vorwiegend bewölkten Himmels, konnte man das Schauspiel immer wieder für kurze Zeit sehen.
Schaulustige sehen sich das Himmel-Spektakel durch spezielle Sonnenfinsternis-Brillen an. Trotz des vorwiegend bewölkten Himmels, konnte man das Schauspiel immer wieder für kurze Zeit sehen.  © Christoph Schmidt/dpa

Sichtbar war die Finsternis bei entsprechendem Wetter auch im restlichen Teil von Europa inklusive Grönland, im äußersten Nordwesten Afrikas und Neufundland.

Bei einer Sonnenfinsternis steht der Mond zwischen Erde und Sonne. Der Schatten des Mondes fällt auf Teile der Erde. Dazu müssen sich Erde, Mond und Sonne genau auf einer Linie befinden. Da die Mondbahn leicht gekippt ist, kommt es nicht jeden Monat zu einer Sonnenfinsternis. Sie tritt nur ein, wenn der Neumond gerade die Erdbahn kreuzt.

Wer das Himmelsspektakel ganz verpasst hat, hat in Deutschland am 12. August 2026 eine erneute Chance auf eine partielle Sonnenfinsternis. Dann sind sogar über 80 Prozent der Sonne bedeckt.

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Die nächste totale Sonnenfinsternis, die man von Deutschland aus sehen kann, ereignet sich erst im Jahr 2081.

Erstmeldung vom 29. März 2025, 13.29 Uhr; letzte Aktualisierung 14.18 Uhr

Titelfoto: Fotomontage: Christoph Schmidt/dpa

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