"Kosmisches Meisterwerk": Millionen Menschen sehen totale Sonnenfinsternis

New York - Millionen Menschen in Mexiko, den USA und Kanada haben am Montag eine totale Sonnenfinsternis erlebt. Ein solches Himmelsspektakel kommt vor, wenn der Mond zwischen der Sonne und der Erde durchzieht und dabei die Sonne komplett verdeckt.

Der Mond verdeckt teilweise die Sonne hinter der Freiheitsstatue auf Liberty Island.
Der Mond verdeckt teilweise die Sonne hinter der Freiheitsstatue auf Liberty Island.  © Yuki Iwamura/AP/dpa

Beginnend über dem Pazifik zog sich der Kernschatten im Verlauf des Tages über den Norden Mexikos, überquerte die USA von Texas Richtung Nordosten bis nach Maine, streifte den Südosten Kanadas und endete über dem Nordatlantik.

Schon in Mexiko beobachteten Tausende Touristen und Einwohner etwa in der Küstenstadt Mazatlán am Pazifik, wie es durch die Sonnenfinsternis für einige Minuten weitgehend dunkel wurde.

Als der Himmel wieder aufklarte, gab es Applaus und Tränen, wie der Fernsehsender Milenio berichtete. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (70) war ebenfalls nach Mazatlán geflogen, um das Ereignis miterleben zu können. Er hielt auch eine Pressekonferenz von dort ab.

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In den USA hatten sich Millionen Menschen seit Monaten auf das Naturereignis vorbereitet und Partys zur gemeinsamen Himmelsschau geplant. In der Beobachtungszone mit Großstädten wie Dallas, Indianapolis, Buffalo und Montreal leben mehr als 30 Millionen Menschen.

Menschen verfolgen die Sonnenfinsternis mit Jubel und Applaus

Millionen Menschen beobachteten das Naturspektakel - wie hier in Montreal (Kanada).
Millionen Menschen beobachteten das Naturspektakel - wie hier in Montreal (Kanada).  © Serkan Senturk/ZUMA Press Wire/dpa

Zahlreiche Schulen blieben geschlossen, Hotels und Ferienwohnungen waren lange im Voraus ausgebucht, es kam zu erhöhtem Verkehrsaufkommen.

Zahlreiche Menschen versammelten sich in Parks, Sportstadien und an Sehenswürdigkeiten wie den Niagarafällen. In Metropolen außerhalb der Kernzone - wie New York, Washington und Los Angeles - war dagegen nur eine teilweise Sonnenfinsternis zu sehen.

Vielerorts trübten Wolken das Bild ein wenig, trotzdem verfolgten Millionen Menschen das Spektakel mit Jubel und Applaus. Viele hatten sich eigens dafür Spezialbrillen angeschafft.

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Während der zeitweiligen Dunkelheit wurde es vorübergehend merklich kühler, Tiere änderten laut Wissenschaftlern und Zoo-Mitarbeitern ihr Verhalten.

Zahlreiche Paare entlang des Wegs des Kernschattens nutzten das außergewöhnliche Ereignis laut Medienberichten für einen besonders denkwürdigen Hochzeitstag. Im texanischen Austin gab die Band Vampire Weekend ein spezielles Konzert.

Nächste Sonnenfinsternis in Deutschland erst 2081

Der Mond verdeckt die Sonne über dem Indianapolis Motor Speedway.
Der Mond verdeckt die Sonne über dem Indianapolis Motor Speedway.  © Michael Conroy/AP

Wissenschaftler hatten sich seit Monaten auf das Ereignis vorbereitet. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa untersuchte die Sonnenfinsternis unter anderem mit Flugzeugen und Ballons.

Die Astronauten und Astronautinnen an Bord der Internationalen Raumstation ISS konnten das Spektakel laut Nasa zumindest teilweise beobachten - und dazu den Schatten des Mondes auf der Erde sehen.

Die bislang letzte totale Sonnenfinsternis war von den USA aus im Jahr 2017 zu sehen, von Mexiko aus 1991 und von Kanada aus 1979. Die nächste für die USA und Kanada ist erst wieder für 2044 angekündigt, für Mexiko gar erst 2052.

Von Europa aus konnte das astronomische Spektakel nicht beobachtet werden. Lediglich in westlichen Randgebiete - etwa in Teilen Portugals, Spaniens, Irlands und Großbritanniens sowie in Island - gab es eine partielle Sonnenfinsternis zu bestaunen.

In Deutschland war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, die nächste folgt im September 2081.

Titelfoto: Michael Conroy/AP, Serkan Senturk/ZUMA Press Wire/dpa

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