Sonde fliegt zum Mond, doch plötzlich ist die Batterie leer!

Tokio - Japan hat als fünfte Nation erfolgreich eine Sonde auf den Mond geschickt. Es gibt zwar technische Probleme, aber auch eine frische Portion Hoffnung.

Die Sonde soll den Mond fotografieren und andere Daten sammeln.
Die Sonde soll den Mond fotografieren und andere Daten sammeln.  © PR-Visualisierung/JAXA

Nach der weichen Landung auf dem Mond teilte die japanische Raumfahrtagentur JAXA mit, dass es Probleme mit der Stromversorgung der Sonde mit dem Namen SLIM gebe. Zur Landung deutete sich an: Die Batterie würde das Gerät wohl abschalten, bevor alle Daten übermittelt seien. Auch danach hätte es das komplett für das Gerät gewesen sein können.

Doch am heutigen Montagmorgen gaben die Raumfahrer ein bisschen Hoffnung kund. "Den Telemetriedaten zufolge sind die Solarzellen von SLIM nach Westen ausgerichtet", so die Mondexperten auf X. "Daher glauben wir, dass die Möglichkeit einer Stromerzeugung besteht, wenn die Mondoberfläche in Zukunft Sonnenlicht aus dem Westen erhält."

Die Japaner würden sich darauf vorbereiten, die Wiederherstellung von SLIM anzugehen, sobald dies möglich sei. Es handelt sich also nicht um einen Totalverlust.

Weltraumflug "Polaris Dawn": Größter Abstand zur Erde seit der Mondlandung
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Um 2.57 Uhr japanischer Zeit (gestriger Sonntag, 18.57 Uhr in Europa) wurde SLIM abgeschaltet, indem die Batterie aus der Ferne abgeklemmt wurde.

Doch es gab noch mehr positive Nachrichten: "Nach der Landung konnten bis zur Stromabschaltung die bei der Landung und auf der Mondoberfläche erfassten technischen Daten und Bilddaten erfolgreich zur Erde übertragen werden."

Die NASA will nach mehr als 50 Jahren in 2026 wieder zum Mond aufbrechen und benötigt dafür neue Daten.
Die NASA will nach mehr als 50 Jahren in 2026 wieder zum Mond aufbrechen und benötigt dafür neue Daten.  © AFP/David Gannon

"Erleichtert und erfreut": Japaner analysieren viele Daten

Das Projektteam sei "erleichtert und erfreut", dass es eine "große Datenmenge erhalten konnte". Jetzt würde eine detaillierte Analyse dieser Daten durchgeführt werden.

Noch in dieser Woche sollen erste Ergebnisse vorgestellt werden.

"Obwohl die Fluglage nach der Landung nicht wie geplant verlief, bin ich froh, dass wir eine erfolgreiche Landung erreichen konnten, da wir viel hätten erreichen können", erklärte ein JAXA-Sprecher.

Darum geht's bei Japans Mondmission

Am Freitag um 16.20 Uhr (europäische Zeit) landete die Sonde auf dem Mond. Zuvor gelang das nur der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien.

Die Daten, die von SLIM gesammelt werden, sollen helfen, zukünftige Mondmissionen zu planen. Auch für das US-Programm "Artemis" sollen die neuen Erkenntnisse genutzt werden. Weil viele der beteiligten Forscher der vergangenen Missionen bereits verstorben seien, gingen viele Daten und Erfahrungen verloren.

Die NASA startet im September 2026 zum ersten Mal nach mehr als 50 Jahren wieder zum Mond.

Titelfoto: Montage: AFP/David Gannon, PR-Visualisierung/JAXA

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