Cambridge (England) - Ist der Weltraumforschung nun ein großer Durchbruch gelungen? Forscher aus Cambridge (England) haben auf einem 124 Lichtjahre entfernten Planeten Anzeichen für chemische Verbindungen entdeckt, die auf der Erde nur von Lebewesen produziert werden. Es sind die bislang deutlichsten Hinweise auf außerirdisches Leben.
Es klingt unglaublich: Auf dem Exoplaneten mit dem kryptischen Namen K2-18b soll es einen riesigen Ozean geben - und darin könnte sich tatsächlich Leben entwickelt haben!
Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Fachmagazins "The Astrophysical Journal Letters" hervor. Demnach entdeckte das James-Webb-Weltraumteleskop zwei Gase, die auf der Erde von mikroskopisch kleinen Meeresalgen produziert werden: Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid.
"Das ist ein wichtiger Durchbruch bei unserer Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems", sagt Nikku Madhusudhan, Astrophysik-Professor an der Universität Cambridge. Es besteht die Möglichkeit, so der Wissenschaftler, dass K2-18b bewohnbar sein könnte.
Dazu kommt: Die Temperaturen auf dem Planeten ähneln den der Erde. Er kreist sehr nah um einen kühleren Stern. Ein Jahr auf K2-18b dauert laut den Forschern 33 Tage. Der blaue Riese ist 2,6-mal so groß wie die Erde.
Die Wissenschaftler vermuten auf dem Planeten eine dicke Wasserstoff-Atmosphäre und flüssiges Wasser - perfekte Bedingungen für Leben.
Eine Reise zu K2-18b? Raumsonde bräuchte mehr als zwei Milliarden Jahre
Allerdings: Die Beobachtungen müssten noch bestätigt werden, so die Forscher. Zudem könnte es auch sein, dass die chemischen Verbindungen auf bislang unbekannte Weise auf dem Planeten entstanden sind. Es steht also noch eine Menge an Forschungsarbeit an.
Für uns ist der Planet leider unerreichbar. Er ist 124 Lichtjahre von der Erde entfernt. Eine Reise dorthin innerhalb eines Menschenlebens: unmöglich.
Denn: Selbst eine Raumsonde, die extrem schnell unterwegs ist, würde den Planeten erst in 2,2 Milliarden Jahren erreichen. Zum Vergleich: Leben auf unserer Erde gibt es erst seit 3,5 Milliarden Jahren.
Außerdem werden wir den Planeten wohl nie sehen - er ist einfach zu weit weg. Die Wissenschaftler konnten K2-18b nur durch die sogenannte Transitmethode entdecken - er zog an einem Stern vorbei, dessen Licht daraufhin leicht abnahm.
Die chemischen Verbindungen, die beobachtet wurden, konnten ebenfalls nur durch verschiedene Wellenlängen entdeckt werden.