Von Michael Bauer
Lützelbach - Noch nie sind bei der bundesweit tätigen UFO-Meldestelle CENAP so viele Sichtungen angezeigt worden wie im vergangenen Jahr. Das Centrale Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene ist Anlaufstelle für Bürger, die nach einer wissenschaftlichen Erklärung für ihre Beobachtungen suchen.
Die meisten Sichtungen ließen sich laut der UFO-Forschungsgruppe auf Starlink-Satelliten zurückführen. Insgesamt zählte CENAP mit Sitz im südhessischen Lützelbach im vergangenen Jahr 1084 UFO-Meldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
"Üblicherweise verzeichnet man im Schnitt 600 bis 800 Meldungen pro Jahr", erklärte der Mitgründer und Leiter Hansjürgen Köhler. Auch 2024 seien wieder keine Raumschiffe von Außerirdischen dabei gewesen, erklärte der gebürtige Mannheimer.
Er rief das Netzwerk mit seinem damaligen Mitstreiter Werner Walter 1973 ins Leben. Zuvor hatte der "Mannheimer Morgen" über den Rekord bei den Sichtungen berichtet.
Besonders häufig meldeten sich Menschen, weil die seit Ende 2019 auftauchenden Satelliten-Kommunikationssysteme Starlink des Tech-Milliardärs Elon Musk (53) bei ihnen für Rätselraten sorgten.
Rekord an vermeintlichen UFO-Sichtungen in 2024: Schon 30 Meldungen im neuen Jahr
Diese Satelliten seien kurz nach dem Start am Himmel besonders auffällig, wenn sie wie auf einer Perlenkette aufgereiht losfliegen, erläutert Köhler.
Seit Gründung sind bei der CENAP nach eigenen Angaben mehr als 12.030 Meldungen über UFO-Sichtungen eingegangen. Allein in diesem Jahr habe es bereits 30 neue Meldungen gegeben, sagte Köhler. UFO ist die Abkürzung für "unbekannte Flugobjekte".
Weitere Meldungen im Jahr 2024 konnten als LED-Ballons, Folienballons, Privat- und Industrie-Drohnen, Flugzeuge, Hubschrauber, Lichteffektgeräte bei Veranstaltungen oder als helle Meteore identifiziert werden.
Die zunehmende Zahl von Meldungen hänge auch damit zusammen, dass viele Menschen heutzutage mit ihren Handys unterwegs seien und Fotos machten, erklärt der CENAP-Leiter. Bei 99 Prozent der Anruferinnen und Anrufer handelt es sich laut Köhler um "ganz normale Leute, die Dinge sehen, die sie sich nicht erklären können".
Diese seien auf der verzweifelten Suche nach einer Erklärung. Die Meldungen stammten von Menschen aller Altersstufen und Berufsgruppen.