Polarlichter über Deutschland: Das habt Ihr gestern Nacht verpasst
Rostock/Usedom - Spektakuläres Naturschauspiel: In der Nacht von Sonntag auf Montag waren in Deutschland Polarlichter zu sehen.
Sichtungen gab es unter anderem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Sachsen.
Viele (Hobby-)Fotografen teilten ihre beeindruckenden Aufnahmen im Netz. Darauf ist zu sehen, wie der Himmel in Grün, Gelb und Violett leuchtete - mal mehr, mal weniger intensiv.
Zuvor hatten Dienste wie Kachelmannwetter darauf hingewiesen, dass in der Nacht "ungewöhnlich weit südlich bis nach Deutschland Polarlichter möglich" seien.
Die Freude über das seltene Himmelsphänomen wurde leider vielerorts durch Wolken und Regenwetter getrübt.
Normalerweise ist das Nordlicht - auch Aurora Borealis genannt - nicht in unseren Breiten zu beobachten, sondern weit im Norden in der Polarregion.
So entstehen Polarlichter
Sie entstehen in einer Höhe von 70 bis 800 Kilometern, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes auf das Magnetfeld der Erde treffen, erklärt der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Dort werden sie zu den Polen abgelenkt, dringen in die Atmosphäre ein und regen diese zum Leuchten an. Welche Farbe dabei entstehen, hängt sowohl von der Höhe ab als auch, ob die Teilchen mit Sauerstoff oder Stickstoff interagieren.
Nur bei starken Ausbrüchen auf der Sonne können Nordlichter bis weit nach Süden zu sehen sein. Das hat sich in diesem Jahr bereits Ende Februar und Mitte März abgespielt. Damals waren Polarlichter in weiten Teilen Deutschlands, darunter auch in Magdeburg, zu sehen.
Nach DWD-Angaben erreicht die Sonne alle elf Jahre eine Phase maximaler Aktivität, durch die es zu mehr Polarlichtsichtungen in mittleren Breiten komme. Dann könne pro Jahr in etwa zehn Nächten das seltene Naturschauspiel über Norddeutschland beobachtet werden.
Wann es erneut zu Polarlichtern kommt, ist unbekannt. Die Sonnensturmvorhersage geht nicht davon aus, dass es in der kommenden Nacht wieder so weit ist. Das nächste Maximum der Sonnenaktivität erwarten ESA und NASA erst im Jahr 2025. Dann dürfte es wieder häufiger bunt am Nachthimmel schillern.
Titelfoto: Christian Grube