Mönche wollen Weltraum-Tempel bauen, um damit die Erde zu beschützen
Kyoto (Japan) - Ein buddhistischer Tempel im Weltraum? Genau das planen nun japanische Mönche in Zusammenarbeit mit einem Satelliten-Unternehmen, 2023 soll das Projekt starten.
Der Daigoji-Tempel in der japanischen Stadt Kyoto wurde bereits im Jahre 874 gegründet und gehört heutzutage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nun wollen die Buddhisten aus dem Tempel allerdings ein ganz neues Gebiet für ihre Religion erobern, und zwar den Weltraum!
Wie japanische Medien berichten, soll voraussichtlich in zwei Jahren ein Satellit in die Erdumlaufbahn starten, um den Buddhismus auch im All zu verbreiten.
Technische Unterstützung bekommen die Mönche dabei von "Terra Space", einem japanischen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, das sich auf Satelliten spezialisiert hat.
Laut dem gemeinsamen Plan der Wissenschaftler und der Geistlichen soll im Jahr 2023 der sogenannte "Jotenin Gounji"-Satellit seine Arbeit aufnehmen. Er soll zur einen Hälfte der Kommunikationstechnik dienen und zur anderen eine Art Weltraum-Tempel werden.
Dazu wollen die Mönche ein Bildnis von Buddha, ein Mandala und andere religiöse Gegenstände an Bord des Flugobjekts unterbringen. Das soll offenbar ausreichen, um ihre Gebete in die dunklen Weiten des Kosmos weiterzuleiten.
Sogar "Weltraum-Gottesdienste" mit dem Buddha-Tempel sind geplant
Sobald der ganze Spaß einmal die Erde verlassen hat, soll er in einer Höhe von knapp 450 Kilometern um unseren Planeten kreisen und dabei alle 90 Minuten einmal die Welt umrunden.
Auf der offiziellen Webseite des ungewöhnlichen Projekts heißt es, dass der Weltraum-Tempel für "Frieden und Sicherheit auf der ganzen Erde und im Weltraum" sorgen werde.
Es soll sogar regelmäßige "Weltraum-Gottesdienste" geben: Dabei würden die Buddhisten in Kyoto ganz normal beten und anschließend sollen Aufzeichnungen davon an den Satelliten übermittelt und dort abgespeichert werden.
Voraussichtlich fünf bis zehn Jahre könnte der Tempel im Erdorbit bleiben, anschließend würde er "wie eine Sternschnuppe" vom Himmel fallen und verglühen.
Titelfoto: titonz/132RF und Damrong Sirottamaphorn/123RF