Von Christina Horsten
Cape Canaveral (USA) - Zwei kommerzielle Mondlandefähren haben ihre Reise zum Erdtrabanten begonnen. Mithilfe einer "Falcon 9"-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk hoben sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab und wurden erfolgreich auf den Weg gebracht, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten.
Damit beginnt ein Jahr voller Mondmissionen. Neben den beiden nun losgeschickten Landefähren sind laut der US-Raumfahrtbehörde NASA allein im Rahmen ihrer Programme noch fünf weitere unbemannte Flüge zum Mond mit weichen Landungen auf der Oberfläche geplant.
In der Spitze der "Falcon 9"-Rakete befand sich zum einen der Mondlander "Blue Ghost", entwickelt und gebaut vom Unternehmen Firefly Aerospace mit Sitz in Texas. Beim zweiten Mondlander handelt es sich um "Resilience" des japanischen Start-ups ispace. Der erstgenannte soll in etwa 45 Tagen am Mond ankommen, der zweitgenannte in vier bis fünf Monaten.
Der etwa zwei Meter hohe und drei Meter breite "Blue Ghost" umfasst Materialien und Instrumente für zehn wissenschaftliche Untersuchungen der NASA, mit denen rund zwei Wochen lang der Mond untersucht und so bemannte Missionen dorthin vorbereitet werden sollen.
Unter anderem geht es darum, wie mit selbstreinigendem Glas Staubablagerungen verhindert werden können.
Erkundung und Proben einsammeln
Nach zwei Wochen, also einem ganzen Tag auf dem Mond, wird am Landort die Sonne untergehen. "Blue Ghost" soll Fotos dieses Schauspiels aufnehmen und Daten liefern, wie das lose Gestein auf dem Mond bei Dämmerung auf den Einfluss der Sonne reagiert.
Die Mission namens "Ghost Riders in the Sky" (auf Deutsch etwa "Geisterreiter im Himmel") ist die erste Mondmission des Unternehmens Firefly Aerospace mit Sitz in Texas - bisher hat es vor allem Trägerraketen entwickelt.
"Resilience" hat auch das Mini-Gefährt "Tenacious" dabei, das die Mondoberfläche erkunden und mit einer Schaufel lockeres Material einsammeln soll. Außerdem an Bord ist ein Kunstprojekt des Schweden Mikael Genberg. Es handelt sich um ein kleines rot-weißes Haus, ein typisches Schwedenhaus.
Geplant sind die Landungen in zwei unterschiedlichen Regionen des Mondes:
"Blue Ghost" soll im sogenannten "Mare Crisium" aufsetzen, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern. "Resilience" steuert ein flaches Mondmeer an, das "Mare Frigoris".