Erste deutsche Frau dank Krypto-Milliardär ins All gestartet

Von Christina Horsten und Wolfgang Jung

Cape Canaveral (USA) - Die Berlinerin Rabea Rogge (29) ist als erste deutsche Frau ins Weltall gestartet.

Die Falcon-9-Rakete von SpaceX hob von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers in Cape Canaveral ab.
Die Falcon-9-Rakete von SpaceX hob von der Rampe 39A des Kennedy Space Centers in Cape Canaveral ab.  © John Raoux/AP/dpa

An Bord einer "Dragon"-Kapsel hob Rogge vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie auf Live-Bildern zu sehen war. Der Start erfolgt mit einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk (53).

"Fram2" - benannt nach einem norwegischen Polarforschungsschiff aus dem 19. Jahrhundert - soll rund vier Tage lang auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde fliegen. Dabei sollen aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern unter anderem Himmelsleuchten untersucht werden, außerdem könnten laut SpaceX die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen. Insgesamt sollen SpaceX zufolge 22 wissenschaftliche Studien durchgeführt werden.

Für die Mission namens "Fram2" hat erneut ein Milliardär das Unternehmen SpaceX aus privatem Interesse mit der Durchführung eines Allflugs beauftragt. Diesmal war es der in China geborene Malteser Chun Wang (42), der mit Kryptowährungen reich geworden und auch mit an Bord ist. Rogge hatte den Milliardär einst bei einem Expeditionstraining auf Spitzbergen kennengelernt. Später fragte er sie dann, ob sie bei dem Flug dabei sein wolle.

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Teil der Crew sind neben Rogge zudem auch die Filmemacherin Jannicke Mikkelsen (38) aus Norwegen sowie der Polar-Guide Eric Philips (62) aus Australien. Monatelang haben sie sich mit intensivem Training auf die Mission vorbereitet.

Der Start verlief reibungslos.
Der Start verlief reibungslos.  © John Raoux/AP/dpa

Crew hat keinen ausgebildeten Astronauten dabei

An der Mission "Fram2" nehmen Rabea Rogge (29, v.l.n.r.), Eric Philips (62), Chun Wang (42) sowie Jannicke Mikkelsen (38) teil.
An der Mission "Fram2" nehmen Rabea Rogge (29, v.l.n.r.), Eric Philips (62), Chun Wang (42) sowie Jannicke Mikkelsen (38) teil.  © SpaceX/dpa

"Unsere Crew ist stark, unser Training intensiv und unser Ziel ist es, nicht nur Grenzen zu überwinden, sondern auch neue Möglichkeiten für die Raumfahrt und die Wissenschaft zu schaffen", sagte Rogge vorab der Deutschen Presse-Agentur.

Nach "Inspiration4" 2021 und "Polaris Dawn" 2024 - beide ebenfalls von SpaceX durchgeführt - ist es der dritte All-Ausflug mit einer Crew, zu der kein ausgebildeter Astronaut zählt. Noch nicht einmal einen Pilotenschein habe einer von ihnen, so Rogge. "Es geht nun darum, den Weltraumflug zugänglicher zu machen, anstatt ihn als exklusiv zu betrachten. Nur so können wir neue, noch interessantere Weltraummissionen planen und die Grenzen verschieben."

Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) waren bislang zwölf deutsche Männer, aber keine deutsche Frau im Weltall. Es habe zwar mehrere Anwärterinnen und Reserve-Raumfahrerinnen gegeben, aber noch nie sei eine Frau wirklich geflogen.

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Die 29-jährige Rogge ist bei der "Fram2"-Mission offiziell als wissenschaftliche Spezialistin dabei. Sie hat an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert. Für ihre Doktorarbeit wechselte sie an die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens.

Titelfoto: Montage: John Raoux/AP/dpa, SpaceX/dpa

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