Er will der Erste sein! Astronaut will sich trotz Behinderung den Traum vom Weltraum-Flug erfüllen
Köln - Der britische Paralympics-Leichtathlet John McFall (43) will Geschichte schreiben und der erste Mensch sein, der trotz körperlicher Einschränkung ins All fliegt.
Der Astronaut in Ausbildung ist sogar "ziemlich optimistisch", dass er sein Weltraum-Abenteuer demnächst starten kann - trotz eines amputierten Unterschenkels.
"Die Tests verlaufen wirklich gut", sagte der 43 Jahre alte Paralympics-Leichtathlet am Donnerstag in Köln.
Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) prüft derzeit, ob eine Weltraum-Mission des "Parastronauten" prinzipiell möglich wäre.
"Im Moment sieht es so aus, als ob es technisch gehen würde", freut sich McFall. "Auf dieser Grundlage und in Anbetracht der ESA-Ambitionen auf diesem Gebiet denke ich, dass es eine wirklich gute Chance für mich gibt."
John McFall ist Teil der ESA-Machbarkeitsstudie "Fly!"
McFall besuchte am Donnerstag ein neues Muskel-Labor im Zentrum für Kinder- und Jugendrehabilitation der Uniklinik Köln. Dort werden die gleichen Methoden wie auf der Internationalen Raumfahrtstation (ISS) angewandt, um Muskeln zu stärken - was auf der ISS wegen der Schwerelosigkeit eine Notwendigkeit ist.
Die Uniklinik arbeitet deshalb mit dem in Köln ansässigen Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen.
McFall hatte als 19-Jähriger einen Motorradunfall und verlor dadurch seinen rechten Unterschenkel. Neben seiner beruflichen Ausbildung zum Orthopäden und Unfallchirurgen erzielte er sportliche Erfolge als paralympischer Athlet.
2022 wurde er als Mitglied der Astronautenreserve der ESA ausgewählt, um an der Machbarkeitsstudie "Fly!" teilzunehmen. Mit dieser Studie sollen noch bestehende Hindernisse für Astronautinnen und Astronauten mit einer körperlichen Behinderung untersucht und überwunden werden.
Titelfoto: P. Sebirot/ESA /dpa