"Can you hear me?" - Rabea Rogge meldet sich aus dem Weltall
Von Mia Bucher
Berlin - In der Nacht zu Dienstag ist die Berlinerin Rabea Rogge (29) als erste deutsche Frau ins Weltall gestartet. Per Funk nahm die Pilotin nun kurz Kontakt mit der Erde auf.

Erst hörte man nur lautes Rauschen, dann ertönte die Stimme von Rabea Rogge klar und deutlich: "Can you hear me?", fragte die Berlinerin vom Bord der "Dragon"-Kapsel, Hunderte Kilometer von der Erdoberfläche entfernt.
Sie kann, antwortete eine Studentin des Amateurfunkclubs der Technischen Universität Berlin. Es war etwa 9.30 Uhr, vor wenigen Stunden war Rogge als erste deutsche Frau ins Weltall gestartet.
Das Funkgespräch war Teil eines Experiments, das weltweit Studierende zur Teilnahme an wissenschaftlicher Kommunikation im All motivieren soll. Die Funkstation befindet sich auf dem Dach des TU-Hauptgebäudes. Der Kontakt wurde aufgenommen, als die Kapsel über Berlin flog.
Zeit für zwei kurze Fragen, die vorher von Berlins Regierendem Bürgermeister, Kai Wegner (52, CDU), sowie von Berliner Schülerinnen und Studenten eingereicht worden waren. Der CDU-Politiker wollte wissen, wie mehr Berlinerinnen und Berliner für die Raumfahrt begeistert werden können.
"Sei nicht nur die Person, die Nein zu den Träumen anderer Menschen sagt", sagte die 29-Jährige. Es brauche in Berlin mehr Menschen, die andere ermutigten, wenn sie eine neue Idee haben.

Nach wenigen Minuten ist der Kontakt wieder weg

"Welche Aufgaben haben Sie an Bord des Raumschiffs?", fragte die Funkerin. "Meine Aufgaben an Bord dieses Raumschiffs sind die Steuerung und die Forschungskoordination", so Rogge.
Die Funkerin wollte noch wissen, wie sich die Schwerelosigkeit anfühlt, doch da ist nur noch lautes Rauschen zu hören - der Kontakt war schon wieder weg.
Während der rund vier Tage dauernden Mission "Fram2" soll das vierköpfige Team auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde fliegen.
Dabei soll aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern unter anderem Himmelsleuchten untersucht werden, außerdem könnten laut SpaceX die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen.
Insgesamt sollen SpaceX zufolge 22 wissenschaftliche Studien durchgeführt werden.
Titelfoto: Peter Balicki/melter.ch /dpa / NASA/dpa