Über Berlin verglühter Asteroid nun im Museum: Neue Erkenntnisse aus dem Weltall!
Berlin - Die Meteoriten, die am 21. Januar nordwestlich von Berlin nahe Ribbeck (Havelland) die Atmosphäre durchschlugen, wurden erfolgreich untersucht. Neue Erkenntnisse von Experten bringen das Weltall auf die Erde.
Die Funde aus dem Streufeld des Asteroiden 2024 BX1 wurde nach ersten chemisch-mineralogischen Untersuchungen als seltener Aubrit klassifiziert, wie das Museum für Naturkunde Berlin am Montag mitteilte.
Aubrite sehen nicht aus, wie man sich allgemein Meteoriten vorstellt.
"Ein Aubrit ähnelt vom Aussehen her eher einem grauen Granit und besteht hauptsächlich aus den Magnesium-Silikaten Enstatit und Forsterit", erklärt Dr. Christopher Hamann vom Berliner Naturkundemuseum, der an der Erstklassifikation beteiligt war.
"Er enthält kaum Eisen und die Schmelzkruste, an denen man Meteoriten üblicherweise gut erkennen kann, sieht völlig anders aus, als bei den meisten anderen Meteoriten. Aubrite sind daher im Gelände schwierig zu erkennen."
Wissenschaftler versuchen mithilfe von Analysen der Helligkeit des Himmelskörpers und mit dem Anteil der Strahlung, den er zurückwirft, seine Größe zu bestimmen.
Wahrscheinlich hatte der verglühte Asteroid einen Durchmesser von etwa einem Meter, wie Projekt-Leiter und Geowissenschaftler Lutz Hecht vom Museum für Naturkunde Berlin in einem Video auf YouTube informiert.
Asteroid: Aus dem Weltall ins Berliner Museum
Der relativ kleine Meteor sei mit einer relativ hohen Geschwindigkeit von etwa 15 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eingedrungen. Durch eine solch gewaltige Reibung entsteht enorme Hitze, wodurch fast 90 Prozent der Masse verdampfen, erklärt Hecht weiter.
Die gefundenen Meteoriten-Bruchstücke sind viereinhalb Milliarden alte Zeitzeugen der Entstehung von Planeten durch fortschreitende Kollision und Zusammenballung von ursprünglich staubgroßen Partikeln aus dem Weltall.
Im Naturkundemuseum haben Besuchende die Möglichkeit einige Funde in einer kommenden Ausstellung zu besichtigen.
Auf dem YouTube-Kanal des Museums für Naturkunde Berlin seht Ihr ein Video zur Erforschung des gefundenen Materials als Teil der Serie "Museums-Evolution".
Titelfoto: Laura Kranich, Christoph Seidler/DER SPIEGEL/dpa (Bildmontage)