Spektakel am Nachthimmel: Komet-Sucher werden im Südwesten fündig!
Stuttgart - Wer in den kommenden Tagen den Schweif eines vorbeiziehenden Kometen beobachten will, hat in Baden-Württemberg die wohl besten Chancen in der Nacht auf Montag.
Dann sei es zwar voraussichtlich nicht völlig sternenklar, aber die Wolkenlücken seien am größten, sagte Marco Puckert vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart.
Im Laufe des Samstags soll Regen aufziehen, sodass es in der Nacht über dem Südwesten stark bewölkt sein dürfte. "Den Kometen zu beobachten, wird schwierig", sagte Puckert. Am Sonntag sollen die Schauer dann nachlassen, die Chancen auf eine Sichtung steigen also.
Das trifft sich gut, denn nach Einschätzung von Fachleuten ist der Komet Tsuchinshan-Atlas dann auch besser zu sehen als in den Vortagen. Jeweils nach Sonnenuntergang sollten sich Interessierte einen Platz mit guter Sicht zum Westhorizont - also ohne Bebauung - suchen. Dort leuchtet der Abendstern, der helle Planet Venus.
Streckt man den Arm aus, liegt der Komet Tsuchinshan-Atlas gut zwei Fäuste rechts der Venus, wie Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde erklärte.
Ein mögliches Maß sei auch der Abstand zwischen Daumen und Kleinfinger der weit gespreizten Hand. "Der Arm muss gerade gehalten werden, also so weit vom Auge weg, wie es geht."
Vollmond stört bei der Sicht
Abend für Abend wird der Komet jeweils etwas höher und leichter zu sehen sein: Wenn die Dämmerung in die Nacht übergeht, bleibt er mit seinem langen Schweif noch sichtbar. Mit der Zeit wird Tsuchinshan-Atlas immer lichtschwächer, da er sich von Sonne und Erde entfernt. Zudem stört das Licht des zunehmenden Mondes. Am Donnerstag, dem 17. Oktober, ist Vollmond - der größte und hellste des Jahres.
"Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später", sagte Pilz. Eine Karte des Sternfreunde-Vereins verdeutlicht, wo am Himmel der Komet jeweils zu entdecken ist.
Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper, der sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt und hauptsächlich aus Eis, Staub und Gestein besteht - oft werden Kometen darum "schmutzige Schneebälle" genannt.
Titelfoto: Bildmontage: Matthew Dominick/NASA/JSC/dpa, Patrick Pleul/dpa