Dieser Jurist verkauft krumme Tannen für den Klimaschutz
Lehmkuhlen - Es sind wohl die hässlichsten Weihnachtsbäume Deutschland und dennoch finden sie einen Weg in die Wohnzimmer.
Bei der "lohnenswerten Lorna" trübt ein Zweig mit braunen Nadeln den weihnachtlichen Anblick, die "hellwache Heloisa" hat kaum noch Nadeln und auch der "erniedrigte Egon" kommt ziemlich kahl daher.
An einem normalen Weihnachtsbaumstand würden diese Bäumchen nur Hohn und Spott ernten. Doch für Frederik von Paepcke sind sie die idealen Bäume.
"Unter den Aspekten des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit ist es sinnvoller, sie zu nutzen als sie zu vernichten", sagt der Jurist und Unternehmer. Von knapp 500 mitleiderregenden Bäumchen sind nach Paepckes Angaben noch rund 50 zu haben.
Normalerweise würden die kahlen, schiefen und sonst wie verunstalteten Bäume vernichtet. "Doch sie sind nun mal da und nur weil sie nicht der Idealvorstellung der Verbraucher von einem Weihnachtsbaum entsprechen, muss man sie nicht wegwerfen", sagt der Unternehmer aus Lehmkuhlen im Kreis Plön.
"Wenn nur jeder Vierte eine Tanne mit größeren Schönheitsmängeln kaufen würde, bräuchten wir rund 20.000 Fußballfelder weniger Anbaufläche", rechnet er vor. Denn etwa jeder vierte in einer Schonung produzierte Baum komme gar nicht in den Verkauf, weil er angeblich zu hässlich sei.
Die zwischen 20 Zentimeter und 2,50 Meter großen "Hidden Beautys", wie Paepcke die Bäume nennt, verkauft er über das Internet und verschickt sie per Post. Für jede verkaufte Tanne oder Fichte werde ein neuer Baum gepflanzt, verspricht er. Bestellschluss für die "Hidden Beautys" ist der 18. Dezember.