Weihnachten ist Hochzeit für Spendensammler: Was Ihr jetzt beachten müsst
Deutschland - Vor Weihnachten spenden viele Menschen gern. Die Vorweihnachtszeit ist deshalb Hochsaison für Spendensammler. Welche der vielen Organisationen seriös mit den Geldern umgehen, ist nicht leicht zu entscheiden.
In den ersten neun Monaten des Jahres spendeten die Deutschen nach den Zahlen des Deutschen Spendenrats insgesamt 3,2 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende könnte dieser Betrag noch auf gut fünf Milliarden Euro steigen.
Spenden sollten auf wenige Organisationen konzentriert werden, die vertrauenswürdig sind. Wer vielen Hilfswerken spendet, wird als aktiver Spender registriert und bekommt umso mehr Werbung.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt ein Spendensiegel, das rund 280 Organisationen tragen. Das kostenpflichtige Siegel belegt, dass ein Hilfswerk mit den ihm anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.
Geldspenden können von den Hilfsorganisationen meist flexibler eingesetzt werden als Sachspenden. Zudem weist der Spendenrat darauf hin, dass Sachspenden oft zu einem höheren Verwaltungsaufwand führen, etwa wegen der Transporte.
Nicht unter Druck setzen lassen - Warnung vor Betrügern
Niemand sollte sich dem DZI und dem Deutschen Spendenrat zufolge beim Spenden unter Druck setzen lassen - weder durch aufdringliche Werber auf der Straße noch durch zu emotionale Spendenbriefe.
Dem Spendenaufruf sollte genau zu entnehmen sein, wie und für wen die gesammelten Spenden eingesetzt werden. Auch von prominenten Namen sollten sich Spendenwillige nicht blenden lassen.
Gerade bei großen Katastrophen treten auch sogenannte Trittbrettfahrer auf - beispielsweise Organisationen, bei denen ein Großteil der Spenden in der Verwaltung versickert oder sogar in privaten Taschen landet.
Infrage kommende Organisationen sollten deshalb zunächst auf Seriosität überprüft werden, etwa durch Anfrage bei der DZI-Spenderberatung.
Besonders Spendenaufrufe im Internet verleiten oft zu einer vorschnellen Überweisung - entsprechende Ketten-E-Mails haben in aller Regel einen unseriösen Hintergrund. Spendenaufrufen in sozialen Netzwerken wie Facebook sollte in jedem Fall misstraut werden, wenn unbekannte Menschen oder Organisationen als Begünstigte genannt werden.
Außerdem sollten zweckgebundene Spenden die Ausnahme bleiben - sie engen den Entscheidungsspielraum der Hilfswerke stark ein und können oft nicht dort eingesetzt werden, wo es den dringendsten Bedarf gibt.
Nicht zuletzt sollten sich Spender vor der Überweisung vergewissern, dass die jeweilige Hilfsorganisation auch die nötige Kompetenz für effiziente Hilfe in der betreffenden Region besitzt.
Titelfoto: Bildmontage: Jens Kalaene/dpa, Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)